Flucht und Asyl
Fast 6 Millionen SyrerInnen sind vor Krieg und Verfolgung ins Ausland geflohen, rund eine halbe Million von ihnen nach Deutschland. Die zunehmend repressive Asylpolitik Deutschlands und der EU zwingt Flüchtlinge oft auf lebensgefährliche Routen, verhindert in vielen Fällen den Familiennachzug und führt – vor allem an den EU-Außengrenzen – zu menschenunwürdigen Lebensbedingungen.
EU-Türkei-Grenze: Fluchtursachen bekämpft man nicht mit Tränengas!
Angesichts der gewaltsamen Abriegelung der EU-Außengrenzen in Griechenland und der brutalen Vertreibung von Hunderttausenden im syrischen Idlib durch Angriffe des Assad-Regimes und Russlands fordern wir, dass sich die Bundesregierung bei der EU und der UN für folgendes Sofortprogramm zum Schutz der Menschen einsetzt:
Freiheit für Hamza Haddi und Mohamed Haddar
Wir solidarisieren uns mit Hamza Haddi und Mohamed Haddar, die sich derzeit in Komotini, Griechenland, in
Untersuchungshaft befinden. Den beiden drohen hohe Gefängnisstrafen, weil sie zu Unrecht und willkürlich des "Schmuggels" beschuldigt werden.
Neue massive Fluchtbewegung konterkariert Abschiebepläne nach Syrien
In Syrien findet derzeit eine neue Massenflucht statt: Alleine in den letzten drei Tagen sind über 60.000 Menschen durch russische und syrische Angriffe neu vertrieben worden. Viele harren vor der geschlossene türkischen Grenze aus – eine Rückkehr in von Assad kontrollierte Gebiete ist für die Fliehenden ausgeschlossen. Während die humanitäre Krise vor Ort eskaliert, werden in Deutschland Abschiebungen nach Syrien vorbereitet.
Unverantwortlich: IMK laviert beim Abschiebungsstopp herum
Gestern Nachmittag kündigte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz Hans-Joachim Grote an, dass die Innenminister heute den Abschiebungsstopp nach Syrien für Straftäter und Gefährder aufweichen wollen. Auch wenn die Aussagen inzwischen relativiert wurden: Es gibt keinen Grund zur Beruhigung.
Syrien-Abschiebestopp bis Ende 2020 verlängern – Geflüchtete aufnehmen! | Syrer*innen machen Innenminister auf Folter in Syrien aufmerksam
Syrische Aktivist*innen und die deutsch-syrische Initiative Adopt a Revolution fordern die IMK auf, den Abschiebestopp nach Syrien um mindestens ein Jahr zu verlängern
und Möglichkeiten zur Aufnahme syrischer Geflüchteter zu schaffen.
Syrer*innen fordern von AfD-Delegation: „Besuchen Sie die Folterknäste!“
Eine Delegation der AfD befindet sich derzeit in Syrien. Geplant sind unter anderem Gespräche mit Vertretern des Assad-Regimes in Damaskus sowie Besuche verschiedener Sehenswürdigkeiten. In Deutschland lebende Syrer*innen empfinden das als Schlag ins Gesicht und fordern die Delegation auf, auch die Foltergefängnisse des Assad-Regimes zu besuchen.
Syrer*innen und Deutsche gemeinsam gegen Autoritarismus
Wie blicken syrische Oppositionelle auf 30 Jahre Mauerfall? Unser Gastautor Tarek Aziza versucht den Vergleich von der ehemaligen DDR und dem Assad Regime - und warnt vor einem wachsenden Autoritarismus.
System Assad: Willkür ist kein Bug, sondern ein Feature
Das Assad-Regime und seine russischen Verbündeten verbreiten international, Syrien sei wieder sicher und Geflüchtete könnten zurück. Tatsächlich wagen nur wenige die Rückkehr – aus Furcht vor Willkür und Verfolgung. Ein neuer Bericht des SNHR unterstreicht: Diese Furcht ist begründet.
Hauptsache nicht Assad!
Große Teile Idlibs stehen unter Kontrolle der Miliz Hai’at Tahrir al-Sham (HTS). Allerdings rücken im Süden Idlibs Assads Bodentruppen immer weiter vor. Die Zivilist*innen fliehen in den Norden, anstatt in den vom Regime kontrollierten Süden. Wir haben vier von ihnen gefragt: Warum lebst du lieber unter HTS als unter Assad?
Fliehen, bis es nicht mehr weiter geht – Geflüchtete in Idlib
Das Assad-Regime und seine Verbündeten haben im Süden Idlib die oppositionellen Milizen bei Khan Sheikhoun massiv zurückdrängen können und die südlichste Spitze der Region eingekesselt. Welche Konsequenzen hat das für Zivilist*innen in Idlib?