08.04.2025 -

Syrien neu denken: Progressive Stimmen aus der Zivilgesellschaft

Vier Monate nach dem Sturz des Assad-Regimes beleuchten syrische Aktivist*innen die Chancen für einen gerechten Wiederaufbau und die Rolle selbstverwalteter Strukturen als Modell für ein inklusives, demokratisches Syrien.


Termindetails


Vier Monate nach dem Sturz des Assad-Regimes bleibt Syrien von tiefen Gräben durchzogen. Externe Einflussnahmen, geopolitische Interessen und sektiererische Gewalt drohen das Land weiter zu destabilisieren. Die jüngsten Massaker an der Küste, die israelischen Angriffe im Süden und die türkischen Offensiven im Norden verschärfen die Lage zusätzlich und könnten neue Fluchtbewegungen auslösen.

Wie kann unter diesen Bedingungen ein gerechter Wiederaufbau gelingen? Welche Rolle spielen basisdemokratische Bewegungen, linke Initiativen und selbstverwaltete Strukturen? Welche Strategien entwickeln sie, um einer erneuten Verfestigung von Gewalt und autoritären Machtstrukturen entgegenzutreten?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt unserer Podiumsdiskussion mit Aktivist*innen aus der Region. Wir sprechen über den Widerstand gegen konfessionelle Spaltung, die Folgen der wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der neuen Übergangsregierung und die Perspektiven für ein Syrien, das alle Bürger*innen repräsentiert. Besonderes Augenmerk liegt auf den selbstverwalteten Strukturen in Nord- und Ostsyrien, die als Modell für einen inklusiven und demokratischen Übergang dienen könnten.

Die Veranstaltung bietet Raum für internationalen Austausch und solidarische Vernetzung – mit dem Ziel, diejenigen zu stärken, die sich für ein gerechtes Syrien einsetzen.

 

Unser Panel:

Hala Younes Wohnt in Damaskus und ist in der „Revolutionären Linken Strömung in Syrien“ organisiert. Sie arbeitet mit einer lokalen Organisation an politischem Empowerment und Fragen der sozialen Gerechtigkeit sowie am Aufbau von Netzwerken des friedlichen Widerstands gegen alle Arten von Besatzung. Sie ist Teil des neu gegründeten Wasl-Netzwerks, das eine Plattform für den Dialog zwischen Syrer*innen aus allen Regionen schaffen will.

Sami Hadaya – Als akademischer Forscher mit Schwerpunkt Syrien ist er in Damaskus in linken Basisgruppen aktiv, die sich nach dem Sturz des Regimes für friedliche Mobilisierung, interkommunalen Dialog und Friedensförderung einsetzen.

Mustafa Hamoud – Mit 15 Jahren Erfahrung in der Gemeindeentwicklung unterstützt er den Aufbau unabhängiger Gewerkschaften und lokaler Räte, derzeit in Azaz (Nord-Aleppo). Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf den Auswirkungen des Konflikts auf Menschen- und Bürgerrechte.

Aziz Garis – Der Bürgerrechtsaktivist leitet das Büro der syrischen NGO „Badael in Nordostsyrien, die sich für gewaltfreien Wandel, Friedensförderung und die Stärkung der Zivilgesellschaft einsetzt.

 

Wann: Dienstag, 08. April 2025, 17:30-20:00 Uhr
Wo: Zoom-Meeting

Sie können auf PC, Mac, iPad oder Android beitreten:
https://eu01web.zoom.us/j/67529123601

Webinar-ID: 675 2912 3601

Das Gespräch findet simultan übersetzt auf Arabisch und Deutsch statt.

Sie sind herzlich eingeladen im Rahmen der Veranstaltung selbst Fragen an unsere Panelist*innen zu stellen oder auch einfach nur zuzuhören. Wir freuen uns auf Sie!

Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung durchgeführt.