Planung von Hilfsmaßnahmen unserer Projektpartner*innen in Idlib

Feministische Nothilfe in Idlib

Unsere Partnerinnen der Makers of Change leisten humanitäre Hilfe für Binnenvertriebene – mit einem Focus auf Frauen. Nicht nur weil Frauen auf der Flucht besonderen Gefahren ausgesetzt sind. Sondern weil Frauen meist diejenigen sind, die am meisten Verantwortung schultern.

Planung von Hilfsmaßnahmen unserer Projektpartner*innen in Idlib

In Nordsyrien leben hunderttausende Binnenflüchtlinge unter elenden Bedingungen. Unter ihnen sind auch Partner*innen von Adopt a Revolution – zum Beispiel Souad als Aswad, die mit ihrer Familie vor den vorrückenden Truppen des Assad-Regimes aus Kafranbel an die türkisch-syrische Grenze floh. 

Zusammen mit anderen Aktivistinnen setzt sie hier die Arbeit ihrer Fraueninitiative „Makers of Change“ fort. Ihre Schwerpunkte sind Empowerment von Frauen und – aufgrund der massiven humanitären Krise: feministische Nothilfe. Für Souad ist beides eng miteinander verbunden:

»Im Krieg gehört das Empowerment von Frauen zu den wichtigsten humanitären Aufgaben.«

Souad al Aswad

Verantwortung für das Überleben der ganzen Familie

In den Flüchtlingslagern sind es meist Frauen, die für das Überleben der ganzen Familie sorgen. Die sich um alles kümmern müssen – darum, dass alle etwas zu essen haben, kranke oder verletzte Familienmitglieder medizinische Hilfe bekommen, dass die Familie angesichts all der Not und Gefahren nicht auseinanderbricht. Doch Hilfsstrukturen werden oft von Männern dominiert. »Es gibt Fälle, in denen Frauen bei der Ausgabe von Hilfsgütern belästigt oder erpresst werden«, sagt Souad.   

Für Frauen ist die Hilfe von „Makers of Change“ allein schon eine Erleichterung, weil sie von Frauen kommt und sie sich direkt an die Frauen richtet. Zudem sind Souad und ihre Kolleg*innen selbst Binnenflüchtlinge.

»Wir verstehen die Situation der geflüchteten Frauen auch auf emotionaler Ebene. Wenn Du als Frau Dein Zuhause verlierst, verlierst Du auch deinen Schutzraum, deine Privatssphäre.«

Souad al Aswad

»Wenn wir in die Camps gehen, dann laden die Frauen uns in die Zelte ein und erzählen«, sagt Souad. »Zum Beispiel, dass die oft dreckigen und nicht abschließbaren Sanitäranlagen für Frauen den Alltag zur Hölle machen, insbesondere während ihrer Periode. Das sind Sachen, die einfach offensichtlich sind, aber nicht berücksichtigt werden!«

Souad und ihr Team organisieren Baumaßnahmen, intervenieren bei lokalen Akteuren, um Verbesserungen zu erreichen, verteilen Hygieneprodukte und leisten viel individuellen Support für Flüchtlingsfamilien.

Als relativ kleine Initiative verfügen sie nicht über die Infrastruktur, um gewaltige Mengen von Hilfsgütern zu verteilen. Aber dafür können sie auf Augenhöhe mit den Menschen vor Ort sprechen, sie miteinbeziehen und empowern.

»Uns geht es nicht nur um Hilfe zum Überleben, sondern um ein Leben in Würde«

Souad al Aswad

Können Sie mit einer Spende die Arbeit von Souad und ihren Kolleg*innen unterstützen?