Fast alle Syrer*innen, die wir im Laufe unserer Solidaritätsarbeit für die syrische Zivilgesellschaft kennenlernen durften, mussten irgendwann einmal fliehen. Einige konnten zumindest im Land bleiben, andere bauen sich inzwischen in Europa ein neues Leben auf. Aber für Millionen Syrer*innen ist die Flucht nicht vorbei: Sie leben in Lagern und Notunterkünften, verlieren dort Jahre ihres Lebens, manche ihren Lebensmut.
Der Brand in Moria und das erbärmliche Geschacher, wie viele Geflüchtete nach Deutschland kommen dürfen, haben den Zynismus der EU-Asylpolitik einmal mehr deutlich gemacht. Trotz monatelager Forderungen unter dem Stichwort #LeaveNoOneBehind, das Lager in der Pandemie zu evakuieren, ist nichts passiert. Und dann kam noch die Nachricht, dass die EU-Kommission das Feuer nicht zum Anlass nimmt, ihre Asyl-Politik zu revidieren, sondern zu verschärfen. Die aktuellen Pläne bedeuten, dass an Europas Grenzen künftig noch mehr Lager entstehen.
Dieses Faltblatt zeigt die erbärmlichen Verhältnisse in Flüchtlingslagern und ihre Hintergründe auf. Und es zeigt auch, was Mut macht: Selbst unter den harten Bedingungen dieser Lager schließen sich Geflüchtete zusammen, um selbstorganisiert solidarisch zu handeln. Wir stellen Ihnen einige dieser Initiativen vor. Solange wir nicht erkämpft haben, dass Menschenrechte im Zentrum der EU-Asylpolitik stehen, müssen wir diejenigen unterstützen, die selbstorganisiert ihr Schicksal in die Hand nehmen: Geflüchtete, die besonders vulnerablen Gruppen beistehen, die versuchen, die Pandemie unter Kontrolle zu halten und die sich unter schwierigsten Bedingungen Selbstbestimmung erkämpfen.
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