Unsere Stadt ist nach wie vor umlagert von Checkpoints und Straßensperren und in Dael selbst halten sich momentan fünf Einheiten der Armee des Regimes auf. Seit dem 24. Juni werden wir von Flugzeugen und Artillerie beschossen. Das macht es für uns unmöglich auch die Randgebiete der Stadt mit unserer Arbeit zu erreichen, da wir uns dabei immer dem zufälligen Beschuss aussetzen.
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Video: Demonstration in Dael vor dem Bombardement durch die Regierungstruppen.
Wir haben die militärischen Bewegungen in der Umgebung der Stadt beobachtet und versucht, Alternativen zum Demonstrieren zu finden, denn die Demonstrationen werden normalerweise sofort beschossen – vor allem an Orten, die irgendwie sicherheitsrelevant sind. Wir versuchen zum Beispiel die Nachrichten aus unserem Komitee, unserer Stadt und aus anderen Gebieten Syriens an so viele Medien wie möglich weiter zu leiten und haben im Bereich Medienarbeit insgesamt neue Wege eingeschlagen – etwa mit Reportagen oder unserem Projekt „Kamera der Leute“. In diesem Projekt wollen wir die Eindrücke der Anwohner über die Entwicklung der Revolution festhalten. Wir nehmen Verschönerungsarbeiten innerhalb der Stadt vor und verbreiten dabei auch Botschaften auf Strassenschildern oder Mauern. Wir arbeiten auch immer daran, unsere Slogans auf den Transparenten deutlicher und eindringlicher zu gestalten. Es ist uns wichtig Inhalte zu vermitteln, weswegen wir auch Abendveranstaltungen mit Poesie und Liedern veranstalten. Diese sollen ebendiese Botschaften transportieren, ein Bewusstsein schaffen und die Realität der Krankentransporte und Beerdigungen, der unzähligen Verwundeten und Toten widerspiegeln.
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Video: Kurze Reportage über den Alltag in Dael, die neuen “Spiele” der Kinder und die Stimmung in den Tagen des Fest des Fastenbrechens.
Die Arbeitsaufteilung erfolgt unter den Mitgliedern des Komitees je nach Erfahrung, Talent und Interesse. Was unser Komitee auszeichnet, ist die Übereinstimmung in Inhalten und Zielen. Unsere Beziehung zueinander beruht auf der Basis von gegenseitigem Verständnis. Acht unserer AktivistInnen sind offen aktiv, einer hält sich versteckt und arbeitet verdeckt, um Sicherheitshindernisse überwinden zu können und somit die Kommunikation mit den umliegenden Gebieten zu erleichtern. Ein Mitglied unseres Komitees ist verhaftet worden, aber sein geistiger Einfluss auf unsere Arbeit ist ungebrochen. – Besonders im Bereich Fotographie, hat er uns viel beigebracht.
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Video: Ein Aktivist schreckt nicht davor zurück, die Sicherheitskräfte des Regimes zu filmen, auch als diese ihn direkt angreifen.
Der Erfolg unserer Arbeit hängt unmittelbar von den verfügbaren Arbeitsmitteln ab. Wir benötigen momentan zum Beispiel neues Equipment, um unsere Bilder so schnell wie möglich hochladen zu können – am besten wäre natürlich satellitengestütztes Internet. Unser Ziel ist es, unsere Arbeit auf nationalem Niveau auszuweiten und damit zur Einheit eines freien Syriens zu beizutragen.
Die Mitglieder des Komitees Dael bedanken sich bei den SpenderInnen und Mitgliedern der Initiative Adopt a Revolution.