„Der rauhe Nachgeschmack“ – Gedicht

Der rauhe Nachgeschmack der Revolution ist nun zu schmecken. Jeden Tag sieht man immer mehr Menschen verrecken. Die Angst dieser Zerstörung ist nicht mehr zu verstecken. Syrien ist nun ein Blutbecken. Wir wurden im Stich gelassen von allen Ecken. Wir können sie nicht mehr wecken. Sie schlafen mit offenen Augen unter ihren Decken. Ich konnte […]

Der rauhe Nachgeschmack der Revolution ist nun zu schmecken.
Jeden Tag sieht man immer mehr Menschen verrecken.
Die Angst dieser Zerstörung ist nicht mehr zu verstecken.

Syrien ist nun ein Blutbecken.
Wir wurden im Stich gelassen von allen Ecken.
Wir können sie nicht mehr wecken.

Sie schlafen mit offenen Augen unter ihren Decken.
Ich konnte bis jetzt nur eins entdecken,
Menschen die vor der Wahrheit weg rennen.
Schaut euch um, alles ist dabei zu verbrennen.
Nur noch Asche ist zu erkennen.

Übrig geblieben ist die Gewissheit,
dass die Revolution wie eine Zigarette ist,
die letztendlich nur Asche hinterlässt.

(Arin Jaafar)

 

Arin Jaafar hat uns über unsere Facebook-Seite gebeten dieses Gedicht zu veröffentlichen. Sie ist Kurdin und kommt ursprünglich aus Aleppo. Seit 18 Jahren lebt sie in Deutschland und studiert Finanzdienstleistungen. Mit 14 Jahren war sie zum ersten Mal bewusst in Syrien und schreibt seitdem über ihre Liebe zu dem Land. Zur aktuellen Situation schreibt sie:

Heute wenn ich diese Bilder sehe, blutet mein Herz!!! 

Ich bin von Anfang an dabei und habe auch viele Freunde, die gerade um ihr Leben kämpfen und mitten im Krieg leben. Es ist so hart hier zu sein und nix tun zu können.

Mit meinem Gedicht „der rauhe Nachgeschmack“ wollte ich meine Gefühle ausdrücken. (natürlich auch mit vielen anderen Gedichten, die ich über Syrien geschrieben habe) Die emotionale Last erdrückt einen hier förmlich. Ich habe die Revolution mit einer Zigarette verglichen, da ich als Raucherin mich mit einer Zigarette entspannen kann bzw. ich freue mich dass ich sie am Ende einer Tätigkeit endlich rauchen kann, aber wenn man immer mehr Wut aufgestaut hat und eine nach der anderen anmacht, fängt man an noch süchtiger zu werden und wenn man dies über einen langen Zeitraum macht (wie Syrien 20 Monate lang) dann bekommt man Probleme, man wird krank und es geht nur noch bergab.
 
Zum Schluss möchte ich nur sagen, dass Bashar nicht nur viele unserer Hoffnungen, unser Land und unsere Träume zerstört hat, NEIN er hat auch mir nach und nach den Glauben an das Gute in den Menschen ausgetrieben.