Der algerische Journalist Khaled Drareni

#FreeKhaledDrareni

Politisch war 2020 ein gutes Jahr für Algerien: Im April trat Bouteflika zurück. Aber der Fall von Khaled Drareni zeigt beispielhaft , dass der Abtritt des greisen Diktators für Algerien noch lange nicht das Ende des „System Bouteflika“ bedeutet.

Der algerische Journalist Khaled Drareni

Schon lange vor der Hirak-Revolution gegen Abdelazis Bouteflika setzte sich der Journalist Khaled Drareni mutig für Pressefreiheit ein, wagte gar 2014, den Premierminister zu kritisieren. Das Regime Bouteflika versuchte Drareni einzuschüchtern und schließlich zu kaufen, man bot ihm Geld und einflussreiche Positionen, sollte er helfen, die revolutionäre Bewegung im Sinne des Regimes zu dirigieren. 

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Weil sich Drareni weder einschüchtern noch kaufen ließ, wurde er im März 2020 festgenommen, nachdem er intensiv über die Hirak-Proteste berichtete hatte, die am 2. April 2020 zum Rücktritt Bouteflikas führten. 

Wie wenig der Rücktritt an der undemokratischen Gesinnung der algerischen Justiz geändert hat, zeigte sich im August 2020: Drareni wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Vorwurf: „Anstiftung zu einem unbewaffneten Menschenauflauf und Angriff auf die Integrität des Staatsgebiets“. 

Im September 2020 wurde Drarenis Haftstrafe in einem Revisionsprozess auf zwei Jahre reduziert. Zwei Jahre Haft für gute journalistische Arbeit. „Das ist der Beweis dafür, dass das Regime in einer Logik der absurden, unfairen und gewalttätigen Unterdrückung verfangen ist“, kommentierte dies Christophe Deloire, Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen. Drarenis Anwälte wollen wieder in Revision gehen. Freispruch wäre das mindeste.

#FreeKhaledDrareni!

Weiterführende Informationen: 

Taz: „Zwei Jahre Haft für Journalisten” 15. 9. 2020

Petition »Free Khaled Drareni« auf change.org (fr. / en. / ar.)

Khaled Drarenis Medium Casbah Tribune (ar. / fr. )