Eigentlich will ich keine Nachrichten aus Syrien mehr lesen, keine Fotos und Videos mehr sehen. Zwar kann ich alle verstehen, die sich von Syrien frustriert abwenden, in der Zeitung einfach weiterblättern. Aber ich kann das nicht. Und zwar nicht nur, weil ich bei Adopt a Revolution ständig in Kontakt mit denen stehe, die den Horror in Syrien tagtäglich durchleben.
Ich kann Syrien nicht einfach ausblenden, weil dort längst nicht mehr nur Städte in Schutt und Asche gebombt werden – sondern auch die universellen Werte unserer Weltgemeinschaft. Der Einsatz von Streu- und Brandbomben in Wohngebieten, die massenhafte Misshandlung von Gefangenen, der Einsatz von Chemiewaffen: Jedes nach dem 2. Weltkrieg hart erarbeitete UN-Abkommen wird im Syrienkrieg der Lächerlichkeit preisgegeben. Syrien ist längst nicht nur die größte humanitäre Katastrophe dieses Jahrhunderts, sondern der Lackmustest unserer Humanität.
Deshalb können und sollten wir uns nicht achselzuckend abwenden. Die in Syrien begangenen Kriegsverbrechen lassen sich weder ignorieren noch relativieren. Darauf haben wir in diesem katastrophalen Jahr ohne Unterlass hingewiesen: Mit tausenden Menschen bei Demonstrationen vor dem Reichstag gegen das Bombardement von Aleppo, mit dutzenden Veranstaltungen im ganzen Land, mit Hintergründen in unserer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Wenn Humanität uns etwas bedeutet, dürfen wir Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht einfach hinnehmen. Genauso wie unsere Partnerprojekte, die oft unter Lebensgefahr für universelle Werte streiten, müssen wir weiter Gerechtigkeit einfordern – selbst wenn sie momentan weit entfernt scheint.
Wie eine solche Arbeit für menschliche Werte konkret aussehen kann – vor Ort genauso wie hierzulande – erfahren Sie auf den kommenden Seiten.
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Wir danken allen UnterstützerInnen!