Jahresbericht 2017: Stimmen wider die Grabesruhe

2017 war das wohl schwerste Jahr, das unsere PartnerInnen in Syrien bislang durchleben mussten. Und dennoch unterstützten wir 30 lokale Projekte der Zivilgesellschaft wider die Grabesruhe. Lesen Sie unseren Rück- und Ausblick 2017/18!

Das Assad-Regime hat große Teile des Landes wieder eingenommen. Was heißt das für die zivile Opposition? Die politische Landkarte Syriens hat sich in den letzten fünf Monaten dramatisch verändert: Die Vororte von Damaskus, die trotz aller Widersprüche immer als Hort des zivilen Widerstands galten, sind vom Assad-Regime zurückerobert. Von den Frauenzentren, Schulen und Nachbarschaftshäusern, die unsere ProjektpartnerInnen über Jahre aufgebaut hatten, sind häufig nur noch Ruinen übrig. Statt demokratischem Aufbruch hält die bleischwere Diktatur wieder Einzug. Was tun?

Für viele syrische Geflüchtete heißt das: Rückkehr ist auf lange Zeit ausgeschlossen. Gleichzeitig denken einige politische Akteure in Deutschland laut über eine Normalisierung der Beziehungen zum Assad-Regime nach. Das würde dessen massive Verbrechen im Nachhinein billigen. In diese Debatten werden wir uns einmischen – wie genau, erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

Aber in erster Linie werden wir die 13 Partnerprojekte weiter begleiten, die wir nach den Eroberungen des Assad-Regimes noch unterstützen: Die AktivistInnen, die mit Solarkochern dem Energiemangel in Flüchtlingslagern entgegentreten; die mutigen Frauen, deren ziviles Zentrum den islamistischen Milizen ein Dorn im Auge ist; und die zahlreichen Initiativen, die sich in den kurdisch geprägten Gebieten für Partizipation und Pluralismus einsetzen.

Menschen wie unsere ProjektpartnerInnen sind es, die der landesweiten Rückkehr der Diktatur die Stirn bieten. Das war schon immer schwierig. Jetzt ist es noch schwieriger geworden. Für uns gilt in dieser Situation: Wir werden diejenigen nicht alleine lassen, die weiter ihre Stimmen erheben. Damit die Diktatur nicht alles in Grabesruhe hüllt.

Solidarität heißt auch Kontinuität: Dranbleiben, auch wenn es hart auf hart kommt. Wir hoffen dabei auf Ihre Unterstützung.

Lesen Sie hier unseren Jahresbericht 2017!

Wir danken allen UnterstützerInnen!