Ein Schlaglicht auf Syrien: Fünf Jahre nach Beginn des Aufstands bietet Adopt a Revolution tiefe Einblicke in eine vergessene Revolution.
Eine ehemalige Geisel der Terrororganisation „Islamischer Staat“, die Luftangriffe für kontraproduktiv hält, ein ehemaliger Häftling des Assad-Regimes, der zur Verständigung aufruft, ein Pianist, der mit seinem fahrbaren Klavier inmitten von Beschuss und Belagerung auf der Straße spielte und sang: Eingebettet in ein reiches, aktuelles Kulturprogramm aus Syrien, bietet Adopt a Revolution fünf Jahre nach Beginn des Aufstands gegen die Assad-Diktatur tiefe Einblicke in ein Land, das sonst mit Katastrophenmeldungen auf sich aufmerksam macht.
Was? – SYRIAN VISIONS – INSIGHTS INTO A FORGOTTEN REVOLUTION
Wann? – 12. Mai, 19.00 Uhr (Einlass: 18.15 Uhr)
Wo? – Heimathafen Neukölln
Weitere Infos: Facebook-Link
Mit dabei:
- Nicolas Hénin – Der französische Journalist und Autor war bis April 2014 zehn Monate Geisel des „Islamischen Staats“. Nach seiner Freilassung setzt er sich für einen differenzierteren Blick auf Syrien und die Dschihadisten ein. Luftangriffe als Strategie gegen die Terroristen lehnt er ab.
- Mazen Darwish – Der syrische Journalist gilt als führender Aktivist für Medienfreiheit im Zusammenhang mit dem Aufstand in Syrien. 2004 gründete er in Damaskus das Zentrum für Medien und Meinungsfreiheit, im Februar 2012 wurde er mit anderen AktivistInnen festgenommen, Reporter ohne Grenzen und amnesty international setzten sich für seine Freilassung ein.
- Ayham Ahmad – Der „Pianist von Yarmouk“ spielte inmitten der Belagerung mit seinem fahrbaren Klavier auf den Straßen seines belagerten und beschossenen Stadtteils von Damaskus. Im September 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen, erhielt er noch im gleichen Jahr den Beethovenpreis der Stadt Bonn.
Vor fünf Jahren, im Frühjahr 2011, strömten die Menschen in Syrien in landesweiten Protesten auf die Straße: Es war der Beginn des Syrischen Frühlings. Was als Fest der Freiheit begann, sollte bald im Chaos eines gewaltsamen Konflikts untergehen. Doch die damaligen Forderungen nach Würde, Demokratie und Menschenrechten bestehen weiterhin fort: Trotz der Brutalität des Assad-Regimes, dschihadistischen Terrors und der Eigeninteressen der am Konflikt beteiligten Nationen findet die syrische Zivilgesellschaft bis heute Wege, kreativen Widerstand zu leisten und den Ideen der Revolution Ausdruck zu verleihen.
Anlässlich des fünf Jahre andauernden Aufstands in Syrien lädt die Solidaritätsinitiative Adopt a Revolution am Donnerstag, den 12. Mai zu einem außergewöhnlichen Abend mit Musik, Film und Diskussion in den Heimathafen Berlin ein.
Programm:
- Diskussion „Gefangen in Syrien“ mit Nicolas Hénin und Mazen Darwish
- Konzert „Lieder der Belagerung“ von Ayham Ahmad, palästinensischer Pianist aus Yarmouk
- Kurzfilmprogramm „Open Gates“: Einblicke in ein Land in Aufstand und Bürgerkrieg
Das „Open Gates“-Programm besteht aus aktuellen syrischen Kurzfilmen, allesamt entstanden nach Beginn des Aufstands gegen die Assad-Diktatur. Junge FilmemacherInnen bieten einen tiefen Einblick in die Lebens- und Vorstellungswelten der Menschen in einem Land, das durch die gewaltsame Unterdrückung eines zivilen Aufstands in einen internationalisierten Bürgerkrieg getrieben wurde.
Die Veranstaltung wird auf Englisch stattfinden.
Eintritt 15/10 € | Tickets via www.heimathafen-neukoelln.de
Zur Veranstaltung auf Facebook…
Mit freundlicher Unterstützung von