Jahresbericht 2018

2019 mussten einige unserer Projekte durch Assads massiven Offensiven ihre Arbeit einstellen. Dem Regime zum Trotz konnten wir drei von ihnen an einem anderen Ort wiederbeleben und sechs neu unterstützen.

Inhalt:
Editorial: Keine Banalisierung des Bösen
Unterstützte Projekte und Initiativen in Syrien
Übersicht: Einnahmen und Ausgaben 2018
Studie zum Wiederaufbau
Next Generation: Zivilgesellschaft in Deutschland
Unsere Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland: Hinschauen & Einmischen
Was ist Adopt a Revolution?
Ja, wir leisten Fluchthilfe!


EDITORIAL

Keine Banalisierung des Bösen

Häufiger hören wir, der Krieg in Syrien sei vorbei, Europa müsse sich notgedrungen mit Assad abfinden. Dabei dauern die Verbrechen des Regimes an – ihre Banalisierung dürfen wir nicht hinnehmen.

Weiter fallen in Syrien Bomben, Zehntausende bleiben in Foltergefängnissen verschwunden. Trotzdem verfestigt sich der Mythos, der Krieg neige sich dem Ende zu. Die ARD berichtet in blumigen Reportagen über die traditionelle Seifenherstellung in Aleppo. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schreibt einem syrischen Asylsuchenden: „Im Herkunftsland des Antragstellers besteht kein Konflikt.“ Verblendete PolitikerInnen fordern die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem Assad-Regime.

Gleichzeitig berichten unsere ProjektpartnerInnen täglich von neuen Verbrechen: Im Nordwesten Syriens bombardieren syrische und russische Luftwaffe Krankenhäuser, Flüchtlingslager, Märkte und sogar Felder, um die Ernte zu zerstören. Seit Februar wurden 450 ZivilistInnen getötet, rund 300.000 innerhalb Idlibs vertrieben. Und von dort, wo sich das Assad-Regime gewaltsam durchgesetzt hat, hören wir von Zwangsrekrutierung und willkürlicher Verhaftung. Weiterhin verschwinden jeden Monat Hunderte in den Folterkellern.

In all dem stehen wir unseren PartnerInnen in Syrien bei, unterstützen ihre Projektarbeit – und falls nötig auch ihre Flucht. Aber darüber hinaus müssen wir verhindern, dass das Assad-Regime wieder als Gesprächspartner hofiert wird. Ob engstirnige IdeologInnen, investitionswillige Geschäftsleute oder abschiebewütige PolitikerInnen: Allzu viele würden über die massiven Verbrechen der syrischen Diktatur gerne einfach hinwegsehen. Das dürfen wir nicht hinnehmen.

Deshalb streiten wir weiter für Gerechtigkeit. Gemeinsam mit jungen SyrerInnen, die sich hierzulande im Exil organisieren – und hoffen dabei auf Ihre Unterstützung!


PROJEKTE

Unterstützte Projekte und Initiativen in Syrien

Durch Offensiven der syrischen Armee sind die Räume für emanzipatorische Projekte im Jahr 2018 kleiner geworden: Von 21 unterstützen Projekten mussten neun beendet werden, dreien gelang es nach der Vertreibung, wieder Fuß zu fassen – und sechs können wir neu unterstützen. Ermöglicht wird diese Arbeit von 2.500 SpenderInnen und gut 600 regelmäßigen Förderinnen und Förderern. Herzlichen Dank dafür!

Im Sommer vergangenen Jahres hatten nach den brutalen Offensiven des Assad-Regimes die Hälfte unserer zivilen Partnerprojekte aufgeben müssen. Die Schulen in Ost-Ghouta lagen nach einem gezielten Bombenangriff in Schutt und Asche, viele enge ProjektpartnerInnen waren auf der Flucht.

Dank großzügiger Spenden für unseren Notfallfonds konnten wir besonders bedrohten engen PartnerInnen dabei unterstützen, Syrien zu verlassen. Andere AktivistInnen entschieden sich dafür, im Land zu bleiben und weiter für demokratische, emanzipatorische Ziele zu streiten. Etwa die AktivistInnen vom Zivilen Watad Zentrum aus Yalda in Süddamaskus. Nur wenige Wochen, nachdem sie der Belagerung und dem Bombenhagel entkommen und in Azaz an der türkischen Grenze angekommen waren, machten sie sich daran, ein neues Zentrum aufzubauen.

Aktivisten des Zivilen Zentrums Atareb

Gemeinsam mit MitstreiterInnen vom Zivilen Hooz Zentrum begannen sie, Flüchtlinge aus verschiedenen Teilen Syriens zusammenzubringen, um sich über ihre jeweiligen Erfahrungen der letzten Jahre auszutauschen: Opfer des „Islamischen Staats“ berichten genauso wie Belagerte aus den Vorstädten von Damaskus. Das Kalkül dahinter: Nur in der Anerkennung des jeweils erlittenen Unrechts kann die syrische Gesellschaft wieder zusammenfinden.

Kontinuierlich fortsetzen konnten ihre Arbeit die von uns unterstützten Projekte in Nordsyrien, etwa in den Gebieten unter kurdischer Selbstverwaltung. Frauen sind hier zwar formal gleichberechtigt. Doch um das in gesellschaftliche Realität umzusetzen, braucht es zivilen Druck, etwa vom Frauenzentrum Shawishka in Qamishli, benannt nach der antiken Göttin der Liebe. Die Aktivistinnen ermutigen junge Frauen darin, nicht aus ökonomischen Gründen früh zu heiraten, sondern lieber selbst einen Beruf zu auszuüben. Sie machen auf das Problem häuslicher Gewalt aufmerksam und fordern mit öffentlichen Aktionen mehr gesellschaftliche Teilhabe ein.


ÜBERSICHT

Einnahmen und Ausgaben 2018

Aufgrund zahlreicher Spenden für unseren Nothilfefonds bei gleichzeitigem Wegbrechen von langjährig unterstützten Projekten, haben wir das Jahr 2018 mit großem Überschuss abgeschlossen. Das Ausscheiden von Projekten ist mit dem Wegfall von Fördergeldern verbunden, sodass diese Rücklage seit Anfang 2019 rapide schmilzt: Bis Ende Mai hatten wir ein Defizit von 94.784 Euro, wir erwarten, den Überschuss bis Ende des Jahres aufzubrauchen.

Gleichzeitig konnten wir die Unterstützung vier neuer Projekte mit monatlich 4.690 Euro beginnen. Für fünf Zentren für Zivilgesellschaft erhielten wir 2018 eine Förderung des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen aus Mitteln des Auswärtigen Amts. Die Projekte »Frauenzentrum Douma«, »Frauenzentrum Idlib« und »Freie Schulen Erbin« setzten wir gemeinsam mit medico international um.

Weitere Fördergelder erhielten wir – in absteigender Reihenfolge – von Engagement Global für unser Weiterbildungsprojekt »Talking about the Revolution«, der Heinrich-Böll-Stiftung, Brot für die Welt, der Bewegungsstiftung und der Stiftung Nord-Süd-Brücken.



Herzlichen Dank an alle UnterstützerInnen!


WIEDERAUFBAUSTUDIE

Damit Hilfe das Desaster nicht verschlimmert

Syrien ist in weiten Teilen zerstört. Die Hälfte der Bevölkerung ist Vertrieben, Millionen haben kein Dach über dem Kopf, leben von der Hand in den Mund. Kein Wunder, dass Stimmen laut werden, Syrien müsse mit internationaler Hilfe wieder aufgebaut werden. Doch das ist falsch: Denn das Assad-Regime, das die Hauptverantwortung für diese Zerstörung trägt, ist weiter an der Macht. Es sorgt dafür, dass jeder Wiederaufbau seinen Günstlingen nutzt – nicht den Ausgebombten, die Assad zu seinen Gegnern zählt.

Um diese Zusammenhänge Politik, Medien und Hilfsorganisationen ins Bewusstsein zu rufen, haben wir eine Studie publiziert. Syrische ExpertInnen analysieren darin, wie sich das Regime den Wiederaufbau vorstellt, wer dabei belohnt und wer bestraft werden soll. Die Ergebnisse haben wir in Fachgesprächen vermittelt, JournalistInnen gebrieft und viel Überzeugungsarbeit geleistet. Die Resonanz war durchweg positiv – selbst im Bundestag konnten wir die Studie vorstellen. Bislang erteilen Bundesregierung und EU-Kommission Forderungen nach Wiederaufbauhilfen eine Absage. Darauf dürfen wir uns nicht ausruhen.

Vor allem Russland macht Druck: Europa solle Syrien wieder aufbauen. Der Irrglaube, Syrien sei sicher, wenn der Krieg vorbei ist, ist weit verbreitet. Populistische Politik auf dem Rücken von Geflüchteten liegt weiter im Trend. Dem stellen wir uns entgegen und zeigen: Kriegsverbrecher müssen verfolgt werden – und nicht mit Wiederaufbauhilfen belohnt.


NEXT GENERATION

Zivilgesellschaft in Deutschland

Immer mehr junge SyrerInnen engagieren sich auch hierzulande für die Zukunft ihres Landes. Sie organisieren Diskussionsrunden und wollen sich politisch einmischen. Diese Selbstorganisation zeigt: Die emanzipatorische syrische Zivil­gesellschaft lebt im Exil fort.

Mit unserer Diaspora-Arbeit geben wir SyrerInnen in Deutschland bereits seit 2017 eine Stimme. Wir bilden AktivistInnen weiter, die als ReferentInnen Workshops, Diskussionen und politische Seminare durchführen. 28 TeilnehmerInnen haben das Programm »Talking about the Revolution« bereits durchlaufen, bundesweit ermöglichten wir so 2018 fast 30 politische Bildungsveranstaltungen zu Syrien.

Im Exil weiter für ein demokratisches Syrien arbeiten – dabei unterstützt uns Adopt a Revolution. Die Organisation ist wichtig für uns, denn sie genießt großes Vertrauen in der syrischen Diaspora.
Mariana Karkoutly, Visions4Syria
Selbstorganisation im Exil: AktivistInnen wollen sich weiter politisch einmischen – für ein gerechtes Syrien.
(Fotos: Mohammad Abo Shukur)

Für 2019 stehen 20 bereits im Kalender. Fast nebenbei entsteht so ein Netzwerk von AktivistInnen der syrischen Revolution, die auch die politischen Verhältnisse hierzulande kritisch hinterfragen. Denn vielen TeilnehmerInnen reicht es nicht, zu erklären, was in Syrien passiert – sie wollen sich selbst einmischen. Anfang des Jahres gründeten sie die Initiative Visions4Syria: Der Startschuss war ein politisches Jugendcamp auf dem es darum ging, wie sich AktivistInnen auch nach der Flucht einbringen können. Zum einen um zu Freiheit, Demokratie und Menschenrechten in Syrien beizutragen, zum anderen, um hierzulande auf politische Entscheidungen zu reagieren, die sie betreffen.

»Viele SyrerInnen unserer Generation lässt Syrien nicht los, selbst wenn wir nicht dort leben«, erklärt Mitgründerin Ghaydaa. »Wir wollen dringend etwas tun!« Viele der TeilnehmerInnen kamen als Teenager nach Deutschland, haben hier Abitur gemacht, sprechen Deutsch und studieren. »Wir machen das weiter, was die AktivistInnen von 2011 angestoßen haben«, erklärt Ghaydaa. »Viele von uns waren damals noch zu jung, aber jetzt bringen wir uns mit frischer Energie ein.« Der Mut und die Kreativität der jungen AktivistInnen sind ansteckend. Wenn die Innenminister der Bundesländer über Abschiebungen nach Syrien diskutieren, sind sie mit Aktionen vor Ort dabei. Ihr Engagement zeigt: Die syrische Zivilgesellschaft lebt weiter – und sei es im Exil.


UNSERE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT IN DEUTSCHLAND

Hinschauen und Einmischen

Damit der Konflikt in Syrien nicht in Vergessenheit gerät, selbst wenn zwischenzeitlich weniger Bomben fallen: Wir machen syrische Stimmen hörbar und mischen uns in Debatten ein – mal im Stillen mit ExpertInnen, mal lautstark in der Öffentlichkeit. Auch jenseits des Kriegs muss den Opfern Gerechtigkeit widerfahren, die Täter dürfen nicht noch belohnt werden.

38
Veranstaltungen

Das hatte Wladimir Putin wohl kaum erwartet: Irgendwo in der brandenburgischen Provinz stehen 80 Menschen und erwarten ihn. Zwar fährt der russische Präsident im August auf dem Weg zu seinen Beratungen mit Bundeskanzlerin Merkel auf Schloss Meseberg im gepanzerten Wagen an dem lautstarken Protest vorbei. Aber er wird wohl wahrgenommen haben, dass wir – gemeinsam mit syrischen und deutschen AktivistInnen – vor den Schlosstoren an seine Beteiligung an zahlreichen Kriegsver-brechen erinnerten. Immer wieder mischen wir uns mit solchen Aktionen in die öffentliche Syrien-Diskussion ein, schaffen Medienbilder und vermitteln JournalistInnen syrische AnsprechpartnerInnen.

92
Blogbeiträge
Eman und Bilal waren extra aus dem Luftschutzbunker gekommen, um inmitten des Bombardements eine Nachricht an die Welt abzusetzen: Bei den brutalen offensiven des Assad-Regimes werden nicht Terroristen bombardiert, sondern einfach alle. Wir geben ihre Videobotschaft an Medien weiter – und Hunderttausende lesen die Verzweiflung in ihren Gesichtern. Inzwischen sind beide in Sicherheit.
174
Medienerwähnungen
146.000
Zeitungen

Keine Belohnung für Kriegsverbrechen durch Wiederaufbau

Gerade als nach der zerstörerischen Übernahme der Vorstädte von Damaskus die Debatte aufkam, europäische Staaten müssten einen Beitrag zum Wiederaufbau Syriens leisten, bauten wir in der Fachdebatte vor. Mit einer ausführlichen Untersuchung der Wiederaufbaupläne des Assad-Regimes wiesen wir nach: Jede Hilfe direkt an die syrische Diktatur muss als Belohnung für die Zerstörung von Wohngebieten und die Vertreibung der Bevölkerung – zwei handfeste Kriegsverbrechen – gewertet werden. Hilfsgelder würden die Ursachen für den Konflikt in Syrien verstärken, keinesfalls beheben.Auch die Diskussion über das Bleiberecht von hierher geflüchteten SyrerInnen müssen wir notgedrungen führen. Denn selbst wenn Populisten anderes behaupten: Syrien ist und bleibt ein Folterstaat. Solange das Assad-Regime besteht, ist niemand dort sicher vor staatlicher Willkür.

2,6 Mio.
Video Views

Damit machen wir zum einen syrische Perspektiven auf die Vergehen der Assad-Diktatur und ihrer Komplizen sichtbar. Zum anderen verweisen wir auf die Verantwortung politischer EntscheidungsträgerInnen hierzulande, wenn es darum, Verbrechen nicht ohne Konsequenzen geschehen zu lassen. Etwa gemeinsam mit Fadwa Mahmoud und der Initiative Families for Freedom: Mitten im politischen Berlin demonstrierte sie im Sommer gemeinsam mit anderen Angehörige von »Verschwundenen«. Seit Jahren verweigern syrische Sicherheitsbehörden jegliche Auskunft darüber, was mit ihrem Mann und ihrem Sohn passiert ist, nachdem sie 2012 am Flughafen in Damaskus gelandet waren. Wir ermöglichten ihr Gespräche mit PolitikerInnen und widmeten ihrem Appell die Titelseite unserer Zeitung: »Wir dürfen zu den Verbrechen des Assad-Regimes niemals schweigen!«

In enger Abstimmung mit Fachverbänden bereiten wir bereits neue Aktionen und Kampagnen vor – und zählen auf Ihre Unterstützung!


ÜBER UNS

Was ist Adopt a Revolution?

WIR STÄRKEN DIE SYRISCHE ZIVILGESELLSCHAFT GEGEN DIKTATUR UND DSCHIHADISTISCHEN TERROR

Seit März 2011 demonstrierten in Syrien Hunderttausende gegen die Assad-Diktatur, für Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie. Im Zuge des Aufstands entstanden landesweit zivile Initiativen für eine demokratische, pluralistische Gesellschaft – und kurz darauf die deutsch-syrische Initiative Adopt a Revolution. Das Ziel: Die junge syrische Zivilgesellschaft beim Aufbau einer demokratischen Gesellschaft zu unterstützen.

Acht Jahre nach Beginn des »syrischen Frühlings« ist die Diktatur nicht gestürzt, die brutale Repression hält an, und es tobt ein internationalisierter Bürgerkrieg. Auch wenn kaum noch über Syrien berichtet wird, geht die Gewalt weiter – und zivilgesellschaftliche Kräfte setzen sich dagegen zur Wehr.

Weil es gerechten Frieden nicht ohne eine starke Zivilgesellschaft gibt, unterstützt Adopt a Revolution emanzipatorische Projekte: In Syrien überall dort, wo sich Räume bieten. Und hierzulande, um syrischen AktivistInnen die Selbstorganisation im Exil zu ermöglichen. Dafür wurden wir für den taz-Panter-Preis nominiert. Unser Motto dabei: »Make Human Rights Great Again!«

Foto: Anja Weber

ADOPT A REVOLUTION

Ja, wir leisten Fluchthilfe!

Munaf war der Leiter einer säkularen Schule in Erbin, Ost-Ghouta, bis er nach Idlib vertrieben wurde. Sieben Mal versuchte Munaf mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern aus Syrien fliehen. Sechs mal wurde ihre Flucht vereitelt: Durch Schüsse an der Grenze, durch Betrüger, die ihnen ihr Geld abnahmen. Beim siebten Versuch haben sie es endlich geschafft.

19
verfolgten AktivistInnen konnten wir die Ausreise ermöglichen
Willkommen in Sicherheit! Abdallah al-Khateeb baute in Damaskus ein Zentrum für Zivilgesellschaft auf – bis er 2018 vertrieben wurde. Mit Unterstützung von Adopt a Revolution erreichte auch Abdallah Anfang des Jahres Deutschland.

Vor einem Jahr hatten wir zu Spenden für unseren Notfallfonds aufgerufen. Das Versprechen: Unsere Solidarität endet nicht, wenn ein Projekt zu Ende geht. Wir helfen unseren PartnerInnen das Land zu verlassen, wenn Assad-Regime und Dschihadisten gleichermaßen hinter ihnen her sind. Mit Anwälten, die legale Fluchtmöglichkeiten prüfen, mit Unterkünften und Flügen – und wenn es nicht anders geht, beim Weg durch die Schlupflöcher der Grenze.

Seit die Türkei die Grenze abgeriegelt hat, ist Syrien für viele AktivistInnen ein tödliches Gefängnis. Der Skandal ist nicht, dass Menschen Schlepper bezahlen. Der Skandal ist, dass Menschen ohne sie nicht fliehen könnten. Bereits 19 engen PartnerInnen konnten wir die Flucht in die Sicherheit ermöglichen. Trotzdem stehen noch zahlreiche Namen von gefährdeten Personen auf unseren Listen – und wenn die Offensiven des Assad-Regimes anhalten, könnte diese Zahl bald deutlich steigen.

Deshalb unsere Bitte: Helfen Sie uns, denjenigen ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen, die für die Utopie eines freien, gerechten Syriens alles riskiert haben.

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