Wie AktivistInnen in Atareb erst das Assad-Regime und kürzlich die Dschihadisten loswurden.
„Wir lassen nicht zu, dass Dummköpfe und Extremisten unsere Revolution missbrauchen!“ Mit diesen Plakaten wenden sich die Menschen in Atareb gegen die Aneignung ihrer Revolution durch die radikalen IslamistInnen von Jabhat al-Nusra. Die syrische al-Qaida-Untergruppe kontrollierte die Stadt westlich von Aleppo seit März 2015 militärisch, aber auch sozial: Mit willkürlichen Verhaftungen und strikten Regeln versuchte sie, die Bevölkerung zu maßregeln. So sollten Kinder die Schule nach Geschlechtern getrennt besuchen und Mädchen sich bereits im Grundschulalter verschleiern.
Jedoch sahen sich die AnhängerInnen Jabhat al-Nusras in Atareb mit der offenen Ablehnung der BewohnerInnen konfrontiert. Durch die jahrelange Arbeit des lokalen Komitees, das Adopt a Revolution seit 2012 unterstützt, haben es die Menschen in Atareb geschafft, stabile zivile Strukturen aufzubauen. Seit Beginn des Aufstands organisieren die AktivistInnen Demonstrationen gegen das Assad-Regime, welche bis heute regelmäßig stattfinden. Sie koordinieren die Verteilung von humanitären Hilfsgütern, organisieren Veranstaltungen in der Gemeinde und helfen beim Wiederaufbau der teilweise zerstörten Schulen. Das Koordinationskomitee leistet seine Arbeit unabhängig von bewaffneten Gruppen. Gegen diese tiefe Verwurzelung der Aufstandsbewegung konnte die islamistische Organisation kaum etwas ausrichten. Als Jabhat al-Nusra im Sommer 2015 versuchte, einen weiteren Bürger auf Grund von Banalitäten festzunehmen, eskalierte die Situation. Das Komitee richtete Demonstrationen gegen die Islamisten aus, die BürgerInnen widersetzen sich den willkürlichen Regeln der Bewaffneten und besprühten die Wände der al-Nusra-Zentrale mit Slogans. Durch ihren Widerstand trieben die EinwohnerInnen Atarebs den Preis der Besatzung für Jabhat al-Nusra immer höher – und hatten damit letztlich Erfolg: Im August 2015 zogen sich die Islamisten wieder aus Atareb zurück!
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