Wie geht das Militär gegen einen Schulstreik vor?

Wie soll ein Präsident reagieren, der behauptet, in seinem Staat liefe alles mehr oder minder “normal”, wenn auf einmal keine Geschäfte mehr öffnen, keine SchülerInnen zur Schule, keine StudentInnen zur Universität gehen? Er sitzt ganz schön in der Patsche, will er das Bild seines aufgeräumten, funktionierenden Landes erhalten. Aber offenbar hat das Assad-Regime anders auf […]

Wie soll ein Präsident reagieren, der behauptet, in seinem Staat liefe alles mehr oder minder “normal”, wenn auf einmal keine Geschäfte mehr öffnen, keine SchülerInnen zur Schule, keine StudentInnen zur Universität gehen? Er sitzt ganz schön in der Patsche, will er das Bild seines aufgeräumten, funktionierenden Landes erhalten. Aber offenbar hat das Assad-Regime anders auf den Streik am letzten Sonntag reagiert – sonst wären die 22 Toten nicht zu erklären, die an den Streiktagen zu verzeichnen waren.

Aber wie sollte man sich das vorstellen? Berichten zufolge drohten Soldaten und Mitarbeiter des Geheimdienstes LadenbesitzerInnen damit, ihre Geschäfte zu zerstören, wenn sie nicht öffnen. Das mag vieleicht noch funktionieren, aber wie sieht es bei den SchülerInnen aus und den StudentInnen? Werden die mit vorgehaltener Waffe gezwungen, zur Schule zu gehen? Oder bekommen den Befehl: Jetzt lern!

Auch zu den Kommunalwahlen, zu denen 43.000 KandidatInnen der regierenden Baath-Partei von Präsident Assad zugelassen waren, rief die friedliche Opposition zu Boykotten auf – nicht ganz unerfolgreich, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet: In einigen Wahllokalen hätten nur 60 Menschen abgestimmt, wenn die Wahlen überhaupt stattfanden. Das seien vor allem die Großstädte Aleppo und Damaskus gewesen, also die Regionen, in denen die Proteste bisher am schwächsten ausgefallen waren.

Wer weiß, wie man sich das Vorgehen eines Staates gegen einen SchülerInnen-Streik vorstellen muss: Bitte einen Kommentar hinterlassen! – Wir sind gespannt!