Bericht der Union kurdischer Studierender in Syrien (UKSS)
Die Union der kurdischen Studierenden in Syrien (UKSS) ist ein freiwilliger Zusammenschluss kurdischer StudentInnen, die an einer syrischen Universität oder Fachhochschulen immatrikuliert sind. Die UKSS sieht sich als Interessenvertretung der kurdischen Studierenden, aber auch als ein Bestandteil der großen studentischen Bewegung in Syrien. Ihr oberstes Ziel ist es, zum Aufbau eines zivilen, demokratischen und pluralistischen Syriens beizutragen und die Kultur des Dialogs und der Toleranz als Säulen des Zusammenlebens der verschiedenen Komponenten der syrischen Bevölkerung zu fördern.
Darüber hinaus strebt die UKSS danach, die Studierenden in ihrem studentischen Leben und ihrem Engagement für Wissenschaft und Kultur zu unterstützen und zu begleiten. Ein weiteres Ziel ist es, den StudentInnen zukünftig Möglichkeiten zur Weiterbildung anzubieten. Zu diesem Zweck hat die UKSS bereits einige Workshops und Seminare organisiert. Hier einige Beispiele:
Von großer praktischer Bedeutung angesichts der momentanen Situation in Syrien war der Vortrag „Sicherheitsventil: Strategien zur Bewältigung von Stress und negativen Gefühlen“ mit der Referentin Zainab Al Zubaidi.
Bild: Die TeilnehmerInnen des Seminars „Phsychologische Unterstützung für die Opfer von Krieg und Katastrophen“
Der Workshop „Phsychologische Unterstützung für die Opfer von Krieg und Katastrophen“ mit dem Referenten Mohammed Ali Othman war da schon etwas spezieller. Während des Workshops wurden von den TeilnehmerInnen verschiedene Fragestellungen bearbeitet, um sie dazu zu befähigen, bei Betroffenen psychologische Erste Hilfe leisten zu können. Konkret ging es um verschiedene Konzepte psychologischer erster Hilfe, die Charakteristik traumatischer Erlebnisse und um Symptome und Verarbeitungsstadien eines Traumas. Danach wurden die richtigen Techniken zur Kommunikation mit Opfern und andere Hifestellungen behandelt und es wurde auch darauf eingegangen, wie man sich als HelferIn selbst durch Vorbeugung und Selbsthilfe vor zu großem Druck während dieser Arbeit schützt.Im Seminar „Erfolgreich im Leben und im Studium“ mit dem Referenten Abdulrahim Maqsud von der INLPTA (International NLP Trainers Association), ging es vor allen Dingen um die persönliche Situation der StudentInnen. Im Rahmen dieses Seminars fanden aber auch Veranstaltungen der Projektgruppe „Cegerxwîn“ (benannt nach einem inhaftierten Studenten aus Qamishlo) statt, die sich auf ziviles Bewusstsein konzentrierten.
Bild: Englischkonversationskurs Stufe 3, Qamishli.
Wir bieten in unseren Räumlichkeiten in Qamishli außerdem Sprachkurse für Englisch auf verschiedenen Niveaustufen an. Diese Englischkurse waren auch die ersten Veranstaltungen, die wir in unserem eigenem Zentrum in Qamishli veranstalten konnten, denn dieses Zentrum haben wir erst vor kurzem angemietet, gemeinsam renoviert und eingerichtet.
Bild: Die StudentInnen der UKSS verteilen Poster zur Kampagne „Nein zu Waffen, ja zu einer neuen zivilen Generation!“
Auch verschiedene Kampagnen führen wir immer wieder durch. Meist verteilen wir dafür Flyer und kleben Plakate auf den Straßen und in den Geschäften. Eine Kampagne richtete sich gegen Bewaffnung und den Einsatz von Waffen („Nein zu Waffen, ja zu einer neuen zivilen Generation!“), bei einer anderen ging es um eine gemeinsame Reinigungsaktion in Qamishli. Unter dem Motto „Durch deine und durch meine Hand wird Qamishli schöner!“ haben wir Flyer verteilt, um möglichst viele BürgerInnen unserer Stadt für diese Aktion zu mobilisieren.
Video: Kinderfest in Kobani, organisiert von den StudentInnen der UKSS.
Neben unseren eigenen Belangen als StudentInnen liegen uns vor allem die kommenden Generationen am Herzen. Die Kindheit der syrischen Kinder ist unter den aktuellen Umständen schwer genug, sodass wir ihnen mit einem Kinderfest eine Freude machen wollten. Bei dem ganzen ging es aber nicht nur darum, den Kindern einen schönen Nachmittag zu bereiten. Die Erwachsenen sollten ebenfalls anwesend sein und bestauenen, zu was ihre Kinder alles fähig sind und sie in ihrem Tun bestätigen. Das Motto des Festes war dann auch: „Die Talente der Kinder fördern!“. Wir wollen so für neue Vorstellungen der Beziehung zwischen den Generationen aufzeigen, die unserer Meinung nach auch auf dem Respekt und der Anerkennung der Eltern gegenüber ihren Kindern beruhen sollte. So eine Beziehung hatten viele von uns nicht zu ihren Eltern – deswegen wollen wir uns auch für solche tiefgreifenden Veränderungen in unserer Gesellschaft einsetzen!
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