UN-Sonderberichterstatter Lakhdar Brahimi hält nicht die mögliche Spaltung Syriens für das größte Problem. Stattdessen warnt er laut verschiedener Medienberichte (z.B. BBC, Hamburger Abendblatt) vor einem neuen Somalia. In einem Interview mit der Zeitschrift al-Hayat sagte er demnach, in Syrien drohe der Zerfall des Staates, der Vormarsch von Kriegsherren und Milizen. „Everyone must face a bitter, difficult and scary truth: that this type of crisis – if not dealt with correctly day by day – can go on for a year, two years and more“, sagte Brahimi laut BBC. Das könne verhindert werden, wenn jeder in und außerhalb des Landes tue, was er oder sie zu tun habe.
Der britische Premierminister David Cameron will dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad helfen, das Land zu verlassen, wenn dadurch der blutige Konflikt in dem Land gestoppt werde, berichtet Al-Arabiya. Das britische Außenministerium ruderte allerdings bereits zurück und sagte, diese Möglichkeit sei nicht mit anderen europäischen Staatschefs abgesprochen. Über Twitter kritisierte ein Vertreter der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Assad Straffreiheit zuzusichern sei ein Freischein für ihn, nun rücksichtslos weiter zu töten.
Joshua Landis analysiert die aktuelle Rolle der USA im Syrien-Konflikt. Deren Regierung habe bereits Plan A (Konstituierung des Syrischen Nationalrates – SNC) und Plan B (Eröffnung eines US-Büros in Istanbul, um sich dort mit Führern der syrischen Oppositionsgruppen zu treffen) verworfen. „Clinton cannot even stand to hear the name, SNC, uttered any longer“, sagt Landis zum ersten Plan und „The militia leaders scared Washington and the CIA. The word got out that they were ‚penetrated‘ by al-Qaida and Salafi types“ zum zweiten. Nun bereite die USA gerade Plan C vor. Dieser sehe vor, syrische Exil-Intellektuellein eine neue US-freundliche Regierungsalternative zu involvieren. Dazu stoßen sollen unter anderem auch Teile des Syrischen Nationalrats und Vertreter von Lokalkomitees. Der SNC seinerseits sei nicht begeistert von der Idee.
Welche islamischen Kräfte es in der syrischen Opposition gibt, erläutert Peter Harling von der International Crisis Group auf im Interview auf Qantara.de.
Die US-Wahlen vom 6. November bleiben in Syrien nicht unbeobachtet. Laut dem Christian Science Monitor wünschen sich mehrere Rebellen, dass Mitt Romney gewinnt, da sie sich von ihm erstens mehr Unterstützung in Form von Waffenlieferungen erhoffen und zweitens mit ihm eine militärische Intervention wahrscheinlicher scheine.
Die Nachrichtenagentur Reuters portraitiert den bekannten syrischen Zeichner Ali Farzat. Seine Karikaturen haben den syrischen Präsidenten Assad im Fokus sowie andere arabische Staatschefs. Vor zwölf Monaten wurde Farzat gekidnappt und gefoltert. Er selbst macht dafür den syrischen Geheimdienst verantwortlich. Mittlerweile lebt er in Kairo, Ägypten.
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