Die komplizierte Opposition und jede Menge Pläne – Presseschau 27. August

Heute regnete es Flugblätter über Damaskus, in denen die Rebellen aufgefordert werden, ihre Waffen abzugeben oder dem “unvermeidlichen Tod” ins Auge zu sehen. Die Bombardierungen Damaszener Stadtteile gehen weiter. Auch das befreite Kafranbel in der Provinz Idlib wurde bombardiert, nach unbestätigten Angaben starben 15 Menschen. Kafranbel war seit dem 10.August von Assads Truppen befreit, die […]

Heute regnete es Flugblätter über Damaskus, in denen die Rebellen aufgefordert werden, ihre Waffen abzugeben oder dem “unvermeidlichen Tod” ins Auge zu sehen. Die Bombardierungen Damaszener Stadtteile gehen weiter. Auch das befreite Kafranbel in der Provinz Idlib wurde bombardiert, nach unbestätigten Angaben starben 15 Menschen. Kafranbel war seit dem 10.August von Assads Truppen befreit, die großartigen Plakate der Aktivisten von Kafranbel sind auf dieser Facebook-Seite versammelt. Die Zahl der syrischen Flüchtlinge, die an der jordanischen Grenze ankommen, hat sich verdoppelt, über 10.000 kamen in der vergangenen Woche dort an. Der französische Präsident Francoise Hollande hat die syrische Opposition aufgefordert, eine Exilregierung aufzustellen, Frankreich würde sie anerkennen. Die USA fanden den französischen Vorstoß unausgegoren.

Robert Fisk hat den syrischen Außenminister Walid Muallim für den Independent interviewt. In dem ersten Gespräch mit einem westlichen Journalisten seit Ausbruch des Konflikts gibt Muallim den USA die Hauptschuld und behauptet, die meisten Syrer wollten zurück zu den “good old days”.

Das Recherche-Journal zum Aufstand hat eine Analyse der syrischen Revolution aus Sicht des Bundesverteidigungsministerium auf seine Seite gestellt. Nach einer detaillierten Zusammenfassung der Ursachen und Anfänge, widmet sich die Autorin Magdalena Kirchner der Frage, warum der Sturz des Regimes bisher nicht erfolgt ist. Sie sieht dafür die Natur und Struktur des Regimes, der syrischen Gesellschaft und nicht zuletzt der Opposition verantwortlich.

Ein Beitrag im Guardian diskutiert die dominante Rolle der Muslimbrüder im Syrischen Nationalrat und ihre dagegen marginale Rolle in Syrien selbst.

Der britische Telegraph schreibt über das amerikanisch-britische Verbindungsbüro in Istanbul und Trainings für syrische Aktivisten (adopt a revolution berichtete). Anscheinend sind dabei auch die serbischen Revolutionsberater involviert. Der SNC fühlt sich hintergangen.

Die Deutsche Welle hat Muriel Asseburg von der Stiftung für Wissenschaft und Politik interviewt zu ihren Bemühungen in Berlin gemeinsam mit syrischen Oppositionellen den “Tag nach Assad” zu planen.

Im Blog der New York Times wird die Syrien-Initiative des ägyptischen Präsidenten Mursi als neue Herausforderung für den Westen diskutiert.

Die russische Sicht des Konflikts und Moskaus Handlungsmöglichkeiten analysiert Alexei Piko von der Moskauer Staatsuniversität in der Ria Novosti.

Amnesty International untersucht, ob Pro-Assad-Hacker eine falsche Nachricht über Verbrechen der Rebellen auf ihre Website gestellt haben.

 

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