Bei zwei Explosionen in der Universität von Aleppo sind mindestens 80 Menschen getötet und weitere 160 verletzt worden, wie mehrere Medien berichten (u.a. Spiegel Online). Opposition und Regierung beschuldigen sich gegenseitig, für die Anschläge verantwortlich zu sein. Trotz des internen Konfliktes in Syrien, in dem Aleppo eines der Zentren der Gewalt ist, hatte die Universität zum Winter wieder ihre Türen geöffnet. Die Universität wurde 1958 eröffnet und hatte zumindest vor Beginn des Konfliktes mehr als 60.000 Studierende.
Laut Nachrichtenagentur AFP (via The Statesman) hat die US-Regierung Behauptungen über einen Bericht zurückgezogen, in dem die USA dem syrischen Regime vorwerfen, Chemiewaffen im Kampf gegen die Aufständischen eingesetzt zu haben. Das Magazin Foreign Policy hatte dies mit Blick auf einen geleakten Bericht des Außenministeriums berichtet. “The reporting we have seen from media sources regarding alleged chemical weapons incidents in Syria has not been consistent with what we believe to be true about the Syrian chemical weapons program” sagte Tommy Vietor, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA.
Wer sind die wichtigsten Köpfe des Assad-Regimes? Syria Deeply hat eine Übersicht erstellt: Neben nahen Familienmitgliedern (Bruder, Cousins und Onkel von Baschar al-Assad) sind dies vor allem die Chefs der Sicherheitsdienste.
Eine ähnlich spannende Übersicht hat Syria Deeply auch für die wichtigsten Oppositionsfiguren erarbeitet. Da ist zum einen die Syrische Nationale Koalition für die Opposition und Revolutionäre Kräfte und deren Präsident Moaz al-Khatib. Außerdem nennt Syria Deeply den Syrischen Nationalrat mit dessen Präsident George Sabra. Daneben listet die Plattform andere wichtige Gruppierungen und Stimmen auf.
Wer aus den Reihen der Opposition letztlich in Syrien das Sagen haben wird, wenn Assad abgetreten ist, darüber spekuliert Caroline Brenner in einer Reportage für die Jungle World. Ist es die Freie Syrische Armee (FSA), sind es die Dschihadisten? Brenner sucht unter anderem eine Militärschule zwischen der Grenzstadt A’zaz und Aleppo auf, wo sie auf FSA-Kämpfer trifft.
Über das Verhältnis der westlichen Linken zur Syrischen Revolution schreibt Jörn Schulz ebenfalls in der Jungle World. “Nun [..] haben antiimperialistische Linke und die Friedensbewegung den Westerwelle in sich entdeckt”, so Schulz. In den 80er Jahren habe die deutsche Linke noch die nicaraguanischen Sandinisten und die gewaltvolle Revolution unterstützt. “Zu behaupten, Sanktionen gegen Diktatoren schadeten in erster Linie den Armen, blieb rechtkonservativen Politikern wie Franz Josef Strauß überlassen.” Heute sei das anders: Die United National Antiwar Coalition (Unac), ein Zusammenschluss von Friedensgruppen in den USA warne, dass Sanktionen dem syrischen Volk schaden würden. Und man erlaube sich eine Einschätzung über die (religiöse) Ausrichtung der Oppositionskräfte. Beispielsweise behaupte Patrick Cockburn in Counterpunch, dass “die Bewegung in den sektiererischen islamischen Fundamentalismus abgeglitten” sei. Nicht ganz nachvollziehbar endet der Kommentar: “Damit ist ein großer Teil der Linken bei jener verlogenen und menschenverachtenden Haltung angekommen, die meist als Realpolitik bezeichnet wird, obwohl sie keineswegs realistisch ist.”