Die Sicherheitsdienste des Assad-Regimes haben am gestrigen Sonntag, dem 02.11.2014, die syrische Aktivistin Maria Shaabo an der syrisch-libanesischen Grenze festgenommen.
AktivistInnen sagten aus, dass Maria während der Einreise nach Syrien von den syrischen Sicherheitsbehörden festgenommen wurde, als sie mit Freunden aus dem Libanon zurückkehrte. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist nichts über ihren weiteren Verbleib bekannt.
Maria entstammt der Familie Shaabo, die der kommunistischen Opposition angehört. Marias Vater, Bahjat Shaabo, war 10 Jahre in syrischen Gefängnissen inhaftiert. Ebenso war Marias Mutter, die linke Aktivistin Rana Mahfouz, für 4 Jahre inhaftiert – aufgrund des Vorwurfs, der kommunistischen Arbeiterpartei anzugehören.
Maria selbst wurde in einem der Gefängnisse des syrischen Geheimdienstes geboren. Erst als sie anderthalb Jahre alt war, wurde Maria aus der Haft entlassen.
Shaabos aktuelle Verhaftung ist lediglich die Fortsetzung der willkürlichen Verhaftungswelle, die gegen AktivistInnen der zivilen syrischen Bewegung gerichtet ist. Jene AktivistInnen, die die Herrschaft der Assads – Vater wie Sohn – zu beenden versuchen. Eine Herrschaft, die bereits ein knappes Jahrhundert anhält.
Dieser Beitrag ist eine Übersetzung des arabischen Originals, das von der Zeitung „Enab Baladi“ aus Daraya verfasst wurde. Der Artikel erschien in der Onlineversion der „Enab Baladi“ am 03.11.2014. Wir veröffentlichen den Artikel mit freundlicher Genehmigung der Zeitung, die eine der ersten „Untergrundzeitungen“ der Syrischen Revolution war. Damit war „Enab Baladi“ eine der ersten alternativen Stimmen in Syrien. Daraya ist eine Vorstadt von Damaskus und war seit Beginn der Revolution aktiv im zivilen Widerstand – die Stadt bezahlte dafür u.a. mit dem Massaker von August 2012, bei dem mehrere hundert Menschen starben. Die „Enab Baladi“ berichtete darüber ausführlich.
Bereits seit Ende 2011 unterstützt Adopt a Revolution die junge syrische Zivilgesellschaft bei ihrer Selbstorganisation und bei Projekten für eine demokratische, von Menschen- und Minderheitenrechten geprägte Gessellschaft. Auch „Enab Baladi“ hat AaR in der Vergangenheit finanziell unterstützt, damit sie eine alternative Stimme zur Regimegewalt bleibt. Helfen auch Sie mit!