LCC: Fisk saß Regime-Propaganda auf / Prinzipien für FSA – Presseschau 30. August

Die Lokalen Koordinierungskomitees haben auf Robert Fisks Reportage aus Daraya im Independent reagiert. Darin kritisieren sie, das Fisk seine Interviews in der Präsenz von Regierungssoldaten führen musste und insofern die Interviewten Angst hatten das Regime als Täter zu benennen. Das LCC Daraya hat mit einigen der Interviewten gesprochen und ihre Geschichten korrigiert. Die Lokalen Koordinierungskomitees […]

Die Lokalen Koordinierungskomitees haben auf Robert Fisks Reportage aus Daraya im Independent reagiert. Darin kritisieren sie, das Fisk seine Interviews in der Präsenz von Regierungssoldaten führen musste und insofern die Interviewten Angst hatten das Regime als Täter zu benennen. Das LCC Daraya hat mit einigen der Interviewten gesprochen und ihre Geschichten korrigiert.

Die Lokalen Koordinierungskomitees haben diese Woche eine “Kampagne der Würde und Moral” gestartet. Als erste Aktion verteilten sie Flugblätter an die Freie Syrische Armee, in denen sie Prinzipien des Verhaltens im Kampf benennen, wie: “Behandele deine Gefangenen mit Würde und Gerechtigkeit.” (Übersetzung des gesamten Dokuments folgt)

Im Guardian erläutert Martin Chulov, warum in Syrien Bürgerkrieg ist: “The arc of revolution that started in Tunisia, surged through Egypt, then raged through Libya, has hit an obstacle in Syria, one that may prove difficult as a whole for the region to bypass. “History has hijacked what the people were trying to achieve,” says Amal Kuzbari, a Syrian teacher from Homs, now a refugee in southern Turkey. “It was simple at the beginning and it isn’t now. The fight for Syria has become a struggle for the destiny of the region. It is also now a clash of ideologies and orders, of sects and societies. The battle for regional influence runs straight through Damascus and none of the region’s main players are willing to yield ground. “It’s Sunni versus Shia, Arab versus Persian, America versus Russia, the list goes on,” says a western diplomat. “This is unfinished business on many levels.

Rainer Hermann berichtet in der FAZ über eine Stellungsnahme der Bischöfe von Aleppo, die einen Schutz der christlichen Bevölkerung fordern wie ihn Christen nach 2003 im Irak erhalten hätten. “Außerdem lehnten sie die Bewaffnung der Kirchen ab, die das Assad-Regime betreibt. Das Regime verteilt seit Monaten Waffen, vor allem Kalaschnikows und Pistolen, an die Kirchen, damit sie sich gegen die „bewaffnete Banden“, wie das Regime die Rebellen nennt, verteidigen können.

In der New York Times setzt sich Hanin Ghaddar (Lebanon Now) mit den Konsequenzen des syrischen Konflikts für die libanesische Hisbollah auseinander. Sie glaubt Hisbollah habe keinen Rückhalt mehr in der Bevölkerung. Nicholas Noe widerspricht im Blog von Mideastwire.

Für den russischen Entwurf der UN-Resolution plädiert Jens Berger (Blog Spiegelfechter) auf der Website “Nachdenkseiten“. Für ihn gibt es weder Gut und Böse in Syrien. Immerhin gibt er zu, dass es möglich sei, dass die syrische Armee mit “unangemessener Gewalt” gegen die Aufständischen vorgeht.

Was sonst noch geschah: Der ägyptische Präsident Mursi hat auf dem Treffen der blockfreien Staaten in Teheran in seiner Rede gesagt: “Die einige Tage nach Tunesien begonnene Revolution in Ägypten war eine Säule des Arabischen Frühlings, sie setzte sich in Libyen sowie im Jemen fort und nimmt heute das Unterdrückungsregime in Syrien ins Visier.” Die Gastgeber waren nicht erfreut. Der syrische Außenminister verließ den Saal.

Assad sagte dem staatlichen Fernsehsender Al-Dunia, die Türkei sei verantwortlich für das Blutvergießen in Syrien. (Video)

Die Rebellen sagen, sie hätten ein MIG-Kampfflugzeug abgeschossen.

Die jordanische Regierung hat nach Protesten in einem Flüchtlingslager angekündigt, die Verantwortlichen abzuschieben. (taz)

 
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