Mindestens 28.000 Verschleppte, Aufrüstung und die Rolle der Kurden – Netzschau vom 18. Oktober

Zwischen 28.000 und 80.000 Menschen wurden in den vergangenen 19 Monaten in Syrien verschleppt und sind nicht wieder aufgetaucht. Das berichtet die Online-Kampagnen-Plattform Avaaz mit Berufung auf syrische Menschenrechtsorganisationen. 18.000 Namen der Verschleppten sind demzufolge bekannt. Avaaz will dem UN-Menschenrechtsrat ein Dossier mit überreichen, in dem die Zahlen näher erläutert werden. Das “Verschwindenlassen” sei eine […]

Zwischen 28.000 und 80.000 Menschen wurden in den vergangenen 19 Monaten in Syrien verschleppt und sind nicht wieder aufgetaucht. Das berichtet die Online-Kampagnen-Plattform Avaaz mit Berufung auf syrische Menschenrechtsorganisationen. 18.000 Namen der Verschleppten sind demzufolge bekannt. Avaaz will dem UN-Menschenrechtsrat ein Dossier mit überreichen, in dem die Zahlen näher erläutert werden. Das “Verschwindenlassen” sei eine Strategie des Sicherheitsapparates, um die Hinterbliebenden zu terrorisieren.

Aus dem Norden des Landes wurde die Regierungsarmee zwar weitgehend vertrieben, aber noch immer hat sie die Hoheit über den Luftraum, berichtet Spiegel Online. Doch möglicherweise haben die Rebellen mittlerweile aufgerüstet: Videobilder aus Aleppo sollen moderne Luftabwehrraketen russischer Bauart im Besitz der Aufständischen aufgenommen haben. Dass diese bereits eingesetzt wurden ist allerdings nicht bekannt.

In der Sendung “Talk to Al Jazeera” spricht Murat Karayilan, Führer der Arbeiterpartei Kurdistans PKK, über die Rolle der Kurden im Syrien-Konflikt: “Es gibt keine PKK-Kämpfer in Syrien. Das ist türkische Propaganda.” Die Kurden in Syrien verhalten sich seinen Angaben zufolge neutral und haben sich auch in Aleppo entschieden, sich aus den Kämpfen herauszuhalten. Der bewaffnete Kampf sei nicht der Weg ihrer Wahl, um ihre Rechte zu erhalten und einen Wandel herbeizuführen. Sie setzen auf Demokratie, so Karayilan.