Prominenter Gegner des Assad-Regimes in Berlin verletzt // Angreifer schlugen minutenlang mit Holzlatten zu // Militär stürmt die syrische Stadt Homs, 34 Tote
Berlin, 27. Dezember 2011. Der syrisch-kurdische Menschenrechtsaktivist Farhad Ahma wurde gestern (26. Dezember) in den frühen Morgenstunden in seiner Wohnung in Berlin überfallen und schwer verletzt. Mit Holzlatten bewaffnet griffen zwei unbekannte, arabisch aussehende Männer Ahma in seiner Wohnung an und schlugen minutenlang auf das Opfer ein. Die Angreifer hatten sich als Polizisten ausgegeben, um Zutritt zur Wohnung zu erlangen. Ahma ist Mitglied des Syrischen Nationalrates, Koordinator der Assembly of Syrian Kurdish Youth Abroad, Mitglied im Beirat des Projekts Adopt a Revolution und als Gegner des syrischen Assad-Regimes bekannt.
“Es ist erschütternd, dass Menschen in Deutschland offen angegriffen werden, die sich für einen demokratischen Wandel in Syrien einsetzen”, so Elias Perabo, Mitinitiator von Adopt a Revolution. “Der syrische Geheimdienst, bekannt für sein brutales Vorgehen, scheint auch in Deutschland tätig zu sein und Gegner des diktatorischen Regimes von Bashar al-Assad anzugreifen. Wir fordern die Polizei auf, sofort und umfassend dieses Verbrechen aufzuklären. Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass Oppositionelle anderer Staaten in der Bundesrepublik ihre Meinung offen kund tun können.”
Der Überfall auf Farhad Ahma ist der erste bekannt gewordene Angriff auf einen syrischen Oppositionellen hierzulande seit Beginn des arabischen Frühlings in Syrien. Gleichwohl hatten schon früher Teilnehmer von Solidaritätskundgebungen zur Unterstützung der Massendemonstrationen in Syrien den Vorwurf geäußert, dass Mitarbeiter der syrischen Botschaft Berlin Regimegegner fotografiert und überwacht haben. Ahma war erst vor Kurzem in einem Video aufgetreten, um für die Unterstützung friedlicher, oppositioneller Komitees in Syrien zu werben.
Derweil stürmte das syrische Militär gestern die Stadt Homs, eine der Hochburgen des Protests gegen das Regime. In einer großangelegten Militäroperation kamen dabei bisher 34 Menschen ums Leben. Es steht zu befürchten, dass die tatsächliche Zahl der Toten deutlich höher liegt.
Das Projekt Adopt a Revolution – den syrischen Frühling unterstützen will die Arbeit der Aktivsten und Lokalen Komitees in Syrien unterstützen und finanziell fördern, die sich seit Monaten für den unbewaffneten Protest in Syrien einsetzen.
Pressemittelungen von Adopt a Revolution als RSS-Feed abonnieren.
