Presse- und Blogschau: Friedlichen Widerstand predigen

Im Fokus dieser Woche stand neben der Ausweisung syrischer Botschafter aus einigen Staaten die Diskussion über die vermutlich von Assads Armee verübten Gräueltaten sowie die Handlungsmöglichkeiten der internationalen Gemeinschaft. In Was tun für Syrien? analysiert die tageszeitung verschiedene Optionen der internationalen Akteure. Die New York Times berichtet über Pläne der US-Regierung, Assad zu entfernen und in der Folge […]

Im Fokus dieser Woche stand neben der Ausweisung syrischer Botschafter aus einigen Staaten die Diskussion über die vermutlich von Assads Armee verübten Gräueltaten sowie die Handlungsmöglichkeiten der internationalen Gemeinschaft.

In Was tun für Syrien? analysiert die tageszeitung verschiedene Optionen der internationalen Akteure.

Die New York Times berichtet über Pläne der US-Regierung, Assad zu entfernen und in der Folge einen friedlichen Übergangsprozess anzustoßen, in den syrische Oppositionsgruppen und Teile der Assad-Regierung zu integrieren wären. Allerdings hänge der Erfolg des “jemenitischen Models” von der Schwierigkeit ab, Russland mit einzubeziehen.

Steffen Richter macht auf Zeit online anhand der Eröffnungen der letzten Tage Risse im Assad-Regime aus. Er argumentiert, dass in Assads System wie in jedem anderen Herrschaftssystem irgendwann die Loyalitäten aufgekündigt würden. “Der Bogen ist irgendwann überspannt. Kein Herrschaftssystem hält ewig, auch das schon von Präsident Baschar al-Assads Vater Hafis aufgebaute System wird zusammenbrechen.”

Für Spiegel-Online berichtet Nadia Batir aus Damaskus darüber, wie das Assad-Regime seine Propaganda unterfüttert. Sie schreibt: “Dem Ausland erzählt das Regime, es verteidigt sich gegen Terroristen. Den Syrern erzählt es, es verteidigt sich gegen eine Verschwörung von außen.” Die PR-Arbeit der Opposition hält sie im Gegensatz zur strategisch ausgefeilten Inszenierung des Regimes für zu unprofessionell: “Die wichtigste Hilfe für die Medienstrategie des Regimes ist, dass sich die Opposition mit ihrer Strategie so blöd anstellt.”

Ebenfalls aus Damaskus berichtet ein syrischer Aktivist gegenüber tagesschau.de über die Lage in der Hauptstadt und charakterisiert die vermeintliche Ruhe, die das Regime inszeniert. Rundumüberwachung, eine zerrüttete Wirtschaft und ein permanentes Gefühl der Angst führten dazu, dass, wer es sich leisten könne, fliehe.

Im US-amerikanischen National Public Radio fordert der 81-jährige und mehrfach inhaftierte syrische Oppositionelle und islamische Gelehrte Sheik Jawdat Said der nun erneut nach Syrien einreist eine friedliche Lösung des Konflikts.

 

Wir stellen seit vergangener Woche wöchentlich eine Presse- und Blogschau über Syrien zusammen. Dabei liegt unser Fokus auf die Rolle der AktivistInnen des Aufstands.