Presseschau 4. August 12: UN streitet, Assad braucht Geld, Rebellen greifen Fernsehgebäude an

Zerstritten, ratlos, machtlos”, nennt der Stern die Vereinten Nationen. Zwar wurde am Freitag eine Resolution verabschiedet, die die Gewalt in Syrien aufs Schärfste verurteilt, doch auf weiteres Vorgehen konnten sich die Staatenvertreter nicht einigen. Damit dürfte auch das Ende der UN-Beobachtermission am 19. August besiegelt sein. Die Sanktionen von EU und USA zeigen indes Wirkung. Syrien […]

Zerstritten, ratlos, machtlos”, nennt der Stern die Vereinten Nationen. Zwar wurde am Freitag eine Resolution verabschiedet, die die Gewalt in Syrien aufs Schärfste verurteilt, doch auf weiteres Vorgehen konnten sich die Staatenvertreter nicht einigen. Damit dürfte auch das Ende der UN-Beobachtermission am 19. August besiegelt sein.

Die Sanktionen von EU und USA zeigen indes Wirkung. Syrien hat Russland um Kredit und Treibstofflieferungen gebeten. Der Ölminister erwartet Engpässe bei Benzin und Diesel, berichtet die Welt. Unterdessen hat nach den USA auch Großbritannien öffentlich erklärt die Rebellen zu unterstützen, meldet Reuters.

In Aleppo haben Rebellen das Gebäude des Staatsfernsehens angegriffen, berichtet der Standard. Die Al Qaida nahestehende Al Nousra Miliz bekannte sich zu dem Mord an einem staatlichen Fernsehmoderator am 19. Juli.

Falschmeldungen, die Rebellen zögen sich aus Aleppo zurück und planten einen Rückzug in die Türkei, stellten sich als das Werk von Hackern heraus. Jemand hatte die Website von Reuters geknackt und den Rebellen schädliche Meldungen darauf gestellt, berichtet die Welt.

Ein Reporter der Berliner Zeitung hat die Free Syrian Army begleitet und eine Bombennacht in Atarib erlebt.

Einen kritischen Hintergrund zur syrischen Exil-Opposition brachte der Freitag, beschränkt sich dabei allerdings auf einige Führungspersonen des Syrian National Council, um zu behaupten: “Mangels direkter Informationen aus Syrien füllen sie die Lücke – gemäß der eigenen Agenda.” (Wahr ist: Nicht nur Adopt A Revolution hat zahlreiche eigene Quellen. Unsere Presseschau zeigt auch: Es sind etliche Medien mit eigenen Reportern vor Ort, auch Amnesty International war selbst im Land. Es gibt keine Informationslücke, allerdings, wie in jedem Krieg, entgegengesetzte Sichtweisen)

In der Jungle World sorgt sich Jörn Schulz, wen der Westen mit Hilfe der Goldmonarchien in Syrien unterstützt und kritisiert:  “Waffenlieferungen an nur eine Fraktion ändern das Kräfteverhältnis innerhalb der Opposition, und spätestens nach dem Sturz Bashar al-Assads werden die Jihadisten ihre Waffen gegen die säkularen Oppositionellen richten.”

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