Presseschau 7. August 12: Geteilte Meinungen über Hidschabs Überlaufen

Von den 48 entführten Iranern sollen drei durch Artelleriebeschuss von Seiten des Regimes getötet worden sein, meldet die FAZ. Inzwischen haben auch die letzten UN Beobachter Aleppo verlassen, berichtet die tagesschau. Frankreich schickt jetzt medizinische Hilfe für die Flüchtlinge nach Jordanien (reichlich spät, oder?), Deutschland denkt darüber noch nach, schreibt der Focus. Eine Reportage in […]

Von den 48 entführten Iranern sollen drei durch Artelleriebeschuss von Seiten des Regimes getötet worden sein, meldet die FAZ. Inzwischen haben auch die letzten UN Beobachter Aleppo verlassen, berichtet die tagesschau. Frankreich schickt jetzt medizinische Hilfe für die Flüchtlinge nach Jordanien (reichlich spät, oder?), Deutschland denkt darüber noch nach, schreibt der Focus.

Eine Reportage in der tageszeitung beschreibt die Angst in den befreiten Gebieten vor der Rückkehr der Armee. Über die katastrophale Ernährungssituation in Syrien schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Zahlreiche Zeitungen analysierten die Flucht des Ministerpräsidenten Riad Hidschab. In der FAZ meint Rainer Hermann, eine kritische Masse sei noch nicht erreicht, alle Führungspersonen, die sich bisher absetzten, hätten innerhalb des Regimes wenig Einfluss gehabt bzw. seien kalt gestellt worden. Ähnlich argumtentiert Gil Yaron auf Zeit-Online: Hidschab habe nicht zum inneren Zirkel gehört, sei kein Entscheidungsträger gewesen, daher sei sein Überlaufen nur ein Propaganda-Erfolg für die Rebellen. Weit positiver interpretieren die USA das Absetzen des Ministerpräsidenten. Das Regime zerfalle, sagt ein Regierungssprecher in einem Video auf Stern-Online. Dass Hidschab keinen politischen Einfluss hatte, sieht auch Raniah Salloum auf Spiegel-Online so. An den Zerfall des Regimes glaubt sie trotzdem: “Die Desertion von Hidschab lässt vor allem deshalb aufhorchen, weil es ihm wie zuvor Tlass gelungen ist, seine ganze Familie in Sicherheit zu bringen. Entweder weil er mit korrupten Vertretern des Regimes einen Deal aushandeln konnte. Oder weil es gelang, unbemerkt vom syrischen Bespitzelungsapparat die aufwendige Flucht zu planen. Beide Varianten legen jedoch nahe, dass die Kontrolle von Assads Regime selbst in der Hauptstadt Damaskus alles andere als lückenlos ist.”

Die Südeutsche Zeitung hat zu dem Thema “Kaum ernannt, schon verbannt” eine bizarre Fotoschau zusammengestellt.

Die Frankfurter Rundschau überlegt, wer als Assads Nachfolger für eine Übergangsregierung in Frage käme, im Rennen sind: Manaf Tlass, Riad Al Asaad, Abdulbasset Sieda und Riad Seif.

Das Handelsblatt hat mit dem Mossad Chef gesprochen, der vor allem Irans Macht zerfallen sieht.

Der Blog Alsharq.de brachte vergangene Woche einen Bericht eines palästinensischen Aktivisten aus Daraa. Darin berichtet er, dass das Palästinenserlager dort seit 50 Tagen von der Armee eingekesselt sei.

Die Welt berichtet über den Aktivisten Hossam Armanazi.

Das Deutschlandradio machte eine Sendung zur Ausstellung KunstStoff, die heute in Berlin eröffnet wird. Eine weitere Rezension dazu gibt es auf Zeit-Online.

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