UNHCR: 200 000 syrische Flüchtlinge, weiter Kämpfe in Tripoli – Presseschau 24. August

Mehrere deutsche Außenpolitiker haben sich dafür ausgesprochen, syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Laut Auswärtigem Amt sind bisher 150 000 Menschen aus Syrien geflohen, das UNHCR spricht von bereits über 200 000. Viele Syrer fliehen über die nördliche Grenze in die Türkei, angeblich seien in dieser Woche innerhalb eines Tages 3500 Menschen gezählt worden. In der Umgebung von […]

Mehrere deutsche Außenpolitiker haben sich dafür ausgesprochen, syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Laut Auswärtigem Amt sind bisher 150 000 Menschen aus Syrien geflohen, das UNHCR spricht von bereits über 200 000. Viele Syrer fliehen über die nördliche Grenze in die Türkei, angeblich seien in dieser Woche innerhalb eines Tages 3500 Menschen gezählt worden. In der Umgebung von Damaskus hat es neue Kämpfe gegeben, zudem hat die Luftwaffe der Regierung erneut mehrere Stadtviertel Aleppos bombardiert. Die letzten UN-Beobachter haben heute Vormittag das Land verlassen.

Die BBC bringt in einem ihrer aktuellen Berichte drei Karten der Kampfgebiete in Damaskus und Aleppo, darunter auch einen Überblick über die Lage der Flüchtlingscamps, vor allem im Libanon und der Türkei.

Ansar Yasim versucht in seinem Beitrag für den Al-Sharq-Blog, „Licht auf das Innere der Revolution zu werfen“. Am Beispiel des Flüchtlingslager Al-Yarmouk im Süden von Damaskus analysiert sie, wie sich vor Ort Gruppen bilden, die das alltägliche Leben am Laufen halten und sich zum Beispiel gegen eine „unsystematische Bewaffnung“ der Campbewohner wenden.

Am Nachmittag wurde wahrscheinlich der Dokumentar-Filmmacher Orwa Al Nairabiya am Damaszener Flughafen verhaftet.

Der libanesische Daily Star berichtet von den anhaltenden Kämpfen zwischen Gegnern und Unterstützern des Assad-Regimes in der nordlibanesischen Stadt Tripoli.

Der Frage, welchen Einfluss diese Kämpfe auf die Stabilität des Libanon haben, widmet sich Al Jazeera English in einem 25-minütigen Film.

Der Politologe Cengiz Günay erklärt in einem Interview für den österreichischen Standard, dass das syrische Regime nicht erst seit der Revolution ein Interesse an Instabilität in seinen Nachbarländern hat. Die Regierung wolle der Welt zeigen, „dass Syrien als stabilisierende Macht in der Region eine große Bedeutung hat und nicht übergangen werden darf“.

Magdalena Kirchner gibt für den Reader Sicherheitspolitik einen ausführlichen Überblick über die Entstehung der syrischen Revolution. Sie urteilt aus deutscher sicherheitspolitischer Sicht, dass sich das Schicksal Syriens in Moskau entscheiden werde.

 

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