Civil Peace Group – Seen

Seen kämpft für zivilen Frieden in Syrien: In Homs und an der Küste Syriens dokumentieren sie Gewalt, verhindern Racheakte und bringen verfeindete Gruppen ins Gespräch – für Gerechtigkeit und ein Ende konfessioneller Gewalt.

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Die Civil Peace Group – Seen ist eine syrische zivilgesellschaftliche Initiative, die sich entschlossen für zivilen Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit einsetzt. Sie arbeitet vor allem in Homs – einer der religiös vielfältigsten Städte Syriens mit großen christlichen und alawitischen Bevölkerungsanteilen, – sowie in den Küstenregionen um Tartus und Latakia. Dort dokumentiert die Gruppe Menschenrechtsverletzungen, organisiert Dialogprozesse und kämpft gegen konfessionelle Gewalt, Entführungen und das Verschwindenlassen von Menschen.

Homs war einst ein Zentrum der Proteste gegen das Assad-Regime – und wurde früh zu einem Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen oppositionellen Gruppen und dem Regime. Die Aktivist*innen von Seen waren von Anfang an dabei: Sie engagierten sich für gewaltfreien Protest und zivilen Widerstand – ein Einsatz, der durch die brutale Repression des Assad-Regimes bald gewaltsam unterdrückt wurde. Ihr heutiges Engagement versteht sich als konsequente Fortsetzung dieses frühen Einsatzes und ihrer tiefen Verbundenheit mit der Gesellschaft und den Werten der friedlichen Revolution von 2011.

Gegründet wurde Seen im Dezember 2024, als oppositionelle Milizen auf Homs vorrückten. Um eskalierende Gewaltspiralen zu verhindern, vermittelte die Gruppe zwischen den lokalen Minderheiten und bewaffneten Gruppen. Ihr Ziel war es, Racheakte zu verhindern und ein Minimum an Sicherheit für die Zivilbevölkerung zu schaffen.

Bis heute verfolgt Seen diesen Ansatz: Die Gruppe bringt verfeindete Gruppen miteinander ins Gespräch, organisiert Vertrauensbesuche in betroffenen Vierteln, stärkt Jugendliche in ehemals umkämpften Stadtteilen – und macht zugleich das Ausmaß der Gewalt sichtbar. Allein im März 2025 dokumentierte Seen über 1.700 zivile Todesfälle in den Küstenregionen. Auch auf nationaler Ebene bringt sie sich ein – etwa mit Empfehlungen zu Übergangsjustiz und Entschädigungen für Verschwundene.

Mit ihrem neuen Zentrum in Homs hat Seen nun erstmals einen festen Ort für ihre Arbeit geschaffen – als Anlaufstelle für Dialog, Begegnung und gemeinsames Handeln.


Wir sehen, wie schnell Worte zu Waffen werden können. Und deshalb glauben wir an die Kraft des Dialogs – selbst mit denen, mit denen man sich schwer tut zu sprechen.

— Mitglied der Civil Peace Group – Seen


Was Seen bewirkt – ein Ausschnitt:

  • Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen und Gewalt:
    • 1.743 dokumentierte zivile Todesfälle in den Küstenregionen im März 2025
    • 68 dokumentierte Entführungen in Homs in nur drei Monaten – 21 endeten tödlich
  • Solidarische Stellungnahmen zu sektiererischen Tötungen alawitischer und drusischer Zivilist*innen als Diskursintervention
  • Vertrauensbesuche gemeinsam mit lokalen Sicherheitskräften in von Gewalt betroffenen Vierteln
  • Lobbyarbeit bei politischen Entscheidungsträgern zu den Themen Übergangsjustiz, Aufklärung von Verbrechen und Entschädigung von Opferfamilien
  • Aufbau von Infrastruktur wie Straßenbeleuchtung in besonders von Gewalt und Entführungen betroffenen Vierteln zur Erhöhung der Sicherheit der Bewohner*innen
  • Dialogrunden und Friedensforen mit verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen und Angehörigen von Opferfamilien aller Seiten
  • Workshops und gemeinsame Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche, die an den Grenzen ehemals verfeindeter Stadtteile leben

Unterstützen Sie Seen dabei, Brücken zu bauen und Gerechtigkeit möglich zu machen. Spenden Sie jetzt für zivilen Frieden in Syrien:

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