Am frühen Morgen des 8. Dezember war es soweit: Nach 54 Jahren war das Assad-Regime gestürzt, Diktator Bashar Al-Assad hatte das Land verlassen. Für die Menschen in Syrien markiert dieser Moment einen epochalen Wendepunkt. „Der Sturz des Regimes ist für Syrer*innen bedeutender als der Mauerfall für Deutschland“, erklärt Svenja Borgschulte, Mitglied der Geschäftsführung von Adopt a Revolution. Der Grund: Während in Deutschland nur die Hälfte der Bevölkerung unter einer Diktatur lebte, war in Syrien das gesamte Land betroffen.
Doch mit diesem historischen Ereignis stehen auch neue Herausforderungen bevor. „Jetzt geht es darum, ein Syrien für alle aufzubauen – ein Land, das auf Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Zusammenarbeit basiert. Dafür braucht es eine starke syrische Zivilgesellschaft, die ein Gegengewicht zu extremistischen Kräften bildet“, so Borgschulte weiter.
Adopt a Revolution unterstützt seit 2011 zivilgesellschaftliche Projekte in Syrien, die sich mit ziviler Selbstorganisation gegen Diktatur und Extremismus engagieren, den sozialen Zusammenhalt verschiedener gesellschaftlicher Gruppen fördern und Binnenvertriebene sowie Frauen stärken. Besonders in Idlib, das unter der Kontrolle der islamistischen HTS-Miliz stand, und Nordostsyrien haben diese Projekte Erfahrung im Aufbau friedlicher Strukturen und der Förderung von Minderheitenrechten.
Die Freude über den Sturz der Diktatur ist in Syrien groß, wie ein Partner von Adopt a Revolution berichtet: „Wir sind voller Freude, es fühlt sich an wie ein Traum, aber wir wissen, es ist real. Jetzt wollen wir mit der ersten neue Phase in Syrien beginnen – mit Hoffnung auf eine bessere Zukunft“, so Hassan aus Homs.
Damit Syrien für alle Menschen eine sichere Zukunft bietet, fordert Adopt a Revolution die Internationale Gemeinschaft sowie die deutsche Bundesregierung auf, die Türkei unter Druck zu setzen, um Angriffe auf kurdische Gebiete zu stoppen. „Die HTS und die Autonome Verwaltung Nordostsyrien können und müssen jetzt zusammenarbeiten. Das Ziel muss sein gemeinsam mit Minderheiten an der Zukunft zu arbeiten und Frauenrechte zu wahren“, betont Borgschulte.
Gerne stehen wir Ihnen für Anfragen zur Verfügung. Zudem bieten wir Journalist*innen die Möglichkeit, direkte Kontakte zu Gesprächspartner*innen sowie exklusive O-Töne aus verschiedenen Regionen Syriens zu erhalten.
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Ansprechpartnerin:
Svenja Borgschulte
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