Wir stellen uns vor – das Komitee Erbin

Erbin ist der viertgrößte Vorort von Damaskus nach Duma, Harasta und Darayya und liegt etwa 7 km nord-östlich vom Zentrum der syrischen Hauptstadt. Die Stadt ist Wohnort von etwa 75.000 Menschen. Etwa 15.000 davon stammen aus der Stadt Damaskus und aus anderen Provinzen. Etwa 5.000 der Erbiner sind Christen, die mehrheitlich der griechisch-orthodoxen Kirche angehören. […]

Erbin ist der viertgrößte Vorort von Damaskus nach Duma, Harasta und Darayya und liegt etwa 7 km nord-östlich vom Zentrum der syrischen Hauptstadt. Die Stadt ist Wohnort von etwa 75.000 Menschen. Etwa 15.000 davon stammen aus der Stadt Damaskus und aus anderen Provinzen. Etwa 5.000 der Erbiner sind Christen, die mehrheitlich der griechisch-orthodoxen Kirche angehören. Eine spätmittelalterliche Kirche befindet sich unweit der Großen Moschee neben dem Hauptmarkt.

Das Komitee von Erbin gründete sich offiziell am 6. April 2011, etwa drei Wochen nach Beginn des Aufstands. Die Gründer nahmen an den ersten Demos in Damaskus und Duma statt. Nach Beerdigung der ersten 2 jungen Menschen aus Erbin am 2. April 2011, die in Duma durch Schüsse der Sicherheitskräfte ums Leben kamen, folgte die erste Demo in Erbin – und die Idee zur Gründung des Komitees war reif.

Nach etwa 20 Monaten von intensiver Arbeit im Ort hat das Komitee zurzeit knapp 80 Mitglieder, die in einem Skype-Gruppen-Chat posten und ihre Arbeit koordinieren. Etwa die Hälfte von ihnen ist einer bestimmten Arbeitsgruppe zugeordnet. Diese Gruppen sind:


Die KüchenaktivistInnen unseres Komitees in Aktion

Die Medien-Gruppe: Diese besteht zurzeit aus 10 Personen, die sich um die Facebook-Seite kümmern und die Nachrichten von Erbin und der Umgebung posten. Vier dieser Personen arbeiten quasi in Schicht für das Komitee, während die anderen nebenher ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.

Die medizinische und Hilfe leistende Gruppe: Diese besteht aus mehr als 20 Fachpersonen, die sich ausschließlich dieser Arbeit in Erbin widmen. Zu denen kommen auch viele Freiwillige. Diese Gruppe verteilt die Hilfe und kümmert sich um die Behandlung von Verletzten in Kooperation mit den Spendern bzw. den Organisationen.

Lebensmittelversorgung/Küche: Auch hierzu engagieren sich mehr als zwei Dutzend Aktivisten und Freiwillige, die dafür sorgen, dass die Menschen in Erbin mit Lebensmitteln versorgt werden können. Weil die Brennstoffe knapp sind, kochen wir lieber zentral gemeinsam, statt einzeln in unseren Wohnungen.


Übersicht über die Lebensmittelversorgung für Erbin

Die Shuhadaa-Gruppe, bestehend aus drei Personen, kümmert sich ausschließlich um die getöteten Personen in Erbin. Sie fotografiert und filmt die Leichen und entnimmt den unbekannten Toten organisches Material, damit man zu einem späteren Zeitpunkt diese Leichen durch einen DNA-Tests identifizieren kann. Diese Gruppe postet die Aufnahmen auf eine separate FB-Seite und bittet um Hilfe bei der Identifizierung.

Die juristische Gruppe: Diese hat nur zwei Mitglieder. Sie dokumentiert die Menschenrechtsverletzungen sowie die Beschädigungen der Häuser notarisch in der Anwesenheit von Zeugen, damit man bei späteren Gerichtsverfahren Beweise hat. Die Arbeit dieser Gruppe soll auch verhindern, dass manche die Chance ausnutzen, um sich durch falsche Angaben zu bereichern. Sie arbeitet mit der Dokumentationsgruppe zusammen, die aus fünf Personen besteht und einschätzt, ob Gebäude noch bewohnbar sind und wie hoch in etwa die Reparaturkosten sein werden.

Wie bei fast jedem Komitee hat das Erbiner Komitee auch Mitglieder, die bei ihrer Arbeit ums Leben kamen. Bisher haben wir sieben KollegInnen verloren.

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