Mehr als 400 Menschen sollen in Daraya getötet worden sein. Die Armee bombardiert weiterhin Damaszener Vororte. Traurige Bilder auch aus Kafranbel.
Robert Fisk war in Daraya und berichtet im Independent, dass anscheinend ein fehlgeschlagener Gefangenenaustausch zu dem Massaker führte. Bewohner berichteten ihm, dass viele der Toten Soldaten in Zivil oder Regierungsangestellte waren, die von der Freien Syrischen Armee erschossen wurden.
Der syrische Blogger Qunfuz schreibt dagegen vom Widerstandsgeist und kreativen Protestformen in Daraya und tagelangen Bombardements durch Regierungstruppen.
Der Guardian hat mit einem Bewohner der Stadt Ghouta, 5 km von Dmaskus entfernt, gesprochen. Er berichtet, dass die Regime-Soldaten Menschen aus den Luftschutzkellern holen und exekutieren und keine Lebensmittel in die Stadt lassen.
Assad sagte in einem Telefon-Interview, seine Armee rücke vor und es werde keine Flugverbotszone geben. Der Staatssender Al Dunia will das Interview heute um 21 Uhr in voller Länge ausstrahlen. Die Türkei hat die Vereinten Nationen gedrängt, Flüchtlinge in Syrien zu versorgen, weil die Nachbarländer am der Grenze ihrer Kapazitäten seien.
Bassma Qodmani hat den Syrischen Nationalrat verlassen, weil der SNC es nicht geschafft habe, „die syrische Bevölkerung vor schrecklichen Massakern zu schützen„. Qodmani war eine gern interviewte Sprecherin des SNC. Wegen ihrer westlichen Ansichten gelang es ihr das Image des SNC als von Muslimbrüdern dominiert, zu zerstreuen. Kritisiert wurde sie, als sie im Juni an einem Bilderberg Treffen teilnahm.
Heute haben syrische Oppositiongruppen in Berlin das Diskussionspapier „The Day After“ vorgestellt.
Franco Galdini diskutiert auf Jadiliyya, ob Syrien eine „Balkanisierung“ drohe. Nach einem historischen, politischen und wirtschaftlichen Vergleich mit Jugoslawien kommt er zu dem Schluss, dass das Gerede von der Bakalnisierung Syriens keinerlei Basis habe und nur denen Futter gebe, die einem politischen Konflikt als unlösberen Identitätskonflikt erscheinen lassen wollen.
Auf Al Jazeera diskutieren die Sprecherin der Lokalen Koordinierungskomitees Rafif Jouejati, der Nah-Ost-Wissenschaftler Nadim Shehadi, und Yusuf Kanli, Redakteur der türkischen Hurriyet Daily News die Frage, ob der Konflikt in Syrien ein Bürgerkrieg sei und warum verschiedene Seiten (das Regime, die Opposition und die internationale Gemeinschaft) die Bezeichnung ablehnen.
Die kurdische Opposition befürchtet, dass der Syrische Nationalrat und andere syrische Oppositionsgruppen eine anti-kurdische Kampagne initieren, berichtet die kurdische Website Rudaw.
Auf Scharf-Links kritisiert der Linken-Abgeordnete Wolfgang Gehrke den Vorstoß Hollandes eine Exilregierung anzuerkennen und geißelt auch die deutsche Beratungspolitik als „jenseits des völkerrechtlich Akzeptablen“. Seine Beschreibung als Stellvertreterkrieg hinkt daran, dass er nur eine Seite nennt: USA, Katar, Saudi Arabien, Türkei… Unerwähnt lässt er Iran und Russland.
Ruper Neudeck lobt auf islam.de das neue Buch von Kristin Helberg: Brennpunkt Syrien.
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