
Seine Grafiken heißen „Repression“, „Zerstörung“ oder „Vertreibung“. Mit einer Reihe von Plakaten interpretiert der syrische Künstler Ala‘ Hamameh das Wahlprogramm von Diktator Assad. Anlässlich der Präsidentschaftswahl in Syrien im Mai 2021 präsentiert Hamameh das, wofür die Herrschaft Assads in den letzten zehn Jahren stand. Statt den Beginn der Proteste im Frühjahr 2011 für Reformen zu nutzen, reagierte Assads Regime mit Gewalt. Und so nutzt der Künstler eine gläserne Wahlurne, um die Auswirkungen von Assads Politik der letzten Jahre zu demonstrieren.
Wir danken dem Künstler für das Überlassen seiner Werke!

„Einschüchterung“
Mindestens 387.118 Menschen darunter 116.911 Zivilist*innen sind in Syrien seit Beginn des Aufstands gegen die Assad-Diktatur ums Leben gekommen.
Quelle: Syrian Observatory for Human Rights

„Aushungerung“
Mit 12,4 Millionen Menschen leben in Syrien so viele mit Lebensmittelknappheit, wie noch nie. Allein im Lauf des letzten Jahres ist diese Zahl um 4,5 Millionen Menschen gestiegen.
Quelle: UN World Food Programme

„Zerstörung“
Ein Großteil der sozialen Infrastruktur, ob Straßen, Schulen, Krankenhäuser oder Wohnhäuser wurden im Rahmen der Niederschlagung des Aufstands zerstört. 53% der Bevölkerung in urbanen Siedlungen war direkt von Luftangriffen und Kämpfen innerhalb der Ortschaften betroffen.

„Repression“
Mindestens 100.000 Menschen gelten in Syrien noch immer als „verschwunden“. Seit März 2011 sind Schätzungen zufolge mindestens 15.000 Menschen zu Tode gefoltert worden.
Quelle: Syrian Network for Human Rights
Seit Beginn des Aufstands in Syrien habe ich meinen Schmerz, meine Wut und meine Ablehnung der repressiven Praktiken des Regimes mit verschiedenen Mitteln zum Ausdruck gebracht: Von Zeichnung über Fotografie und Video bis zu Grafiken. Aber der wichtigste Antreiber meiner Arbeit war immer die Angst. Es war die Angst, dass dieses illegale Regime die verbleibenden Hoffnungen und Träume manipuliert und an der Macht festhält, so dass die Zerstörungen, Verluste und Verwüstungen weitergehen, die seit mittlerweile einem Jahrzehnt ein schmerzhafter Teil des Lebens der Syrer*innen geworden sind – ob sie nun im Land leben oder außerhalb.
Ala Hamameh, Frankfurt 2021
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