“Der Junge konnte kaum den Stift halten, weil ihm so kalt war”

Unsere Partnerin Souad arbeitet in einem Flüchtlingscamp in Idlib nahe der türkischen Grenze, das auch viele Kinder beherbergt. Sie berichtete uns von der miserablen Situation der Geflüchteten, die unter Eiseskälte und in der Nässe leben müssen.

“Wenn ich in die Camps gehe, befällt mich eine Depression!” So beschreibt Souad den Zustand im Flüchtlingslager nahe der türkischen Grenze, in dem sie arbeitet. Die Zeltlager stehen immer wieder unter Wasser, die dünnen Matratzen saugen alles auf und bieten keinen Schutz mehr vor Kälte. Für die Bewohner*innen fehlt es im Lager in Idlib am Nötigsten: “Die Menschen sammeln Steine für die Kochstelle, dann kommt da das Holz rein und sie zünden es an. Das ist unglaublicher Aufwand”, erzählte Souad. “Wenn deine Kinder spät abends nochmal hungrig sind, kannst du ihnen nichts zu essen geben.” 

Trotz dieser erbärmlichen Situation in dem Camp versuchen Menschen wie Souad das beste daraus zu machen. Für die dort lebenden Kinder haben Helfer*innen eine Schule errichtet. “Wenn ich ins Schulzelt komme und sehe, wie die Schüler*innen unbedingt lernen wollen, vergesse ich alles”, erzählt Souad.  “Selbst unter diesen Umständen haben die Kinder Freude am Lernen”.

Dabei sind die Konditionen, unter denen die Kinder lernen müssen, miserabel. Souad erzählt von einem Schüler, der etwas an der Tafel schreiben sollte. “Der Junge konnte kaum den Stift halten, weil ihm so kalt war”. Die Zelte verfügen über keinerlei Heizmöglichkeiten und schützen die Kinder auch kaum vor dem Regen.

Was sich Souad immer wieder für die Kinder wünscht, ist eine gesündere Mahlzeit. Sie ernähren sich vor allem von Reis oder Brot, erhalten aber kaum gesunde Nahrungsmittel wie Obst. “Das brauchen die Kinder dringend! Gerne würde ich den Kindern auch Milch und sogar mal eine Süßigkeit bringen.” 

Kinder erhalten Mahlzeiten, manchmal auch mit Obst.

Helfen Sie Souad bei Ihrer Arbeit! Spenden Sie jetzt, um den Kindern bessere Bedingungen im eiskalten Zeltlager zu bieten. 

Souad ist eine von mehreren Aktivist*innen der Initiative “Makers of Change”, die aus Kafranbel stammt und schon länger von Adopt a Revolution unterstützt wird. Aufgrund der extrem heftigen Bombardements auf die Stadt im Zuge der Regime-Offensive auf Idlib ist Souad wie viele andere Aktivist*innen der Makers of Change aus der Stadt Kafranbel Richtung Norden geflohen.

Souad ist aktuell in Idlib-Stadt. Aufgrund der desaströsen Lage im Umland der Stadt setzt sich die Frauenrechtsaktivistin aktuell für andere Binnenflüchtlinge ein, insbesondere für Kinder und Frauen.