Von 17. bis 22. Mai organisierte Adopt a Revolution in Kooperation mit Pro Asyl eine Film- und Veranstaltungstour mit dem Film „Io sto con la sposa“ („Auf der Seite der Braut“) zur europäischen Migrationspolitik und den Fluchthintergründen für SyrerInnen.
Das hier waren die Termine der Filmtour:
Was? „Io sto con la sposa“ (dt. „Auf der Seite der Braut“, engl. „On the Bride’s Side“), 2014, 89 min, OmU (dt. Untertitel)
Orte:
- Berlin, 17. Mai, 19.30 Uhr – TAK Theater im Aufbau, Prinzenstr. 85 F
- Rostock, 18. Mai, 19.00 Uhr – Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21
- Hamburg, 19. Mai, 17.00 Uhr – zeise Kinos, Friedensallee 7-9
- Bochum, 20. Mai, 19.00 Uhr – Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108
- Frankfurt, 21. Mai, 19.00 Uhr – Orfeos Erben, Hamburger Allee 45
- Marburg, 22. Mai, 19.00 Uhr – CNMS Uni Marburg, Deutschhausstr. 12
Im Anschluss jeweils ein Publikumsgespräch mit Tasnim Fared, Darstellerin der „Braut“, Vertreter*in von Pro Asyl und Vertreter*in von Adopt a Revolution. Eintritt jeweils gegen Spende.
Ein Akt des Zivilen Ungehorsams, eine politische Aktion und ein bewegender, international ausgezeichneter Dokumentarfilm. „Io sto con la sposa“ („Auf der Seite der Braut“) ist alles in einem.
Verkleidet als Hochzeitsgesellschaft, so schleusen die Regisseure Gabriele del Grande, Khaled Soliman al Nassiry und Antonio Augugliaro fünf syrische Flüchtlinge durch die Festung Europa. Unterstützt von italienischen und syrisch-palästinensischen Aktivist*innen und immer begleitet von der Kamera halten sie dokumentarisch, in teilweise sehr poetischen Bildern fest, wie das Filmteam gegen europäische Reisebeschränkungen verstößt, um Menschen, die in ihrer Heimat und auf der Flucht alles verloren haben, das Recht auf Bewegungsfreiheit zuteil werden zu lassen. Mit der Veröffentlichung des Films, quasi eine Selbstanzeige, nehmen sie die juristischen Konsequenzen in Kauf – und machen gleichzeitig deutlich, wie wenig Menschlichkeit in der europäischen Flüchtlings- und Asylpolitik herrscht.
Von Mailand nach Stockholm mit fünf syrischen Flüchtlingen. Auf verschiedenen Wegen haben sie es aus ihrem von Diktatur und Bürgerkrieg zerstörten Land bis nach Italien geschafft, aber Schweden, das Ziel ihrer Reise, scheint unerreichbar fern.
Auf emotional berührende, humorvolle aber auf keinen Fall verharmlosende Weise wird der Kern der so genannten Dublin-Verordnungen aufgegriffen und sehr anschaulich verdeutlicht, wie Geflüchteten und Asylsuchenden eine selbstbestimmte Wahl ihres Aufenthaltsortes verwehrt wird. „Wir wollen unsere Freunde nicht als Opfer zeigen, sondern als handelnde Personen, die versuchen, an ihrer Situation etwas zu ändern“, so Co-Regisseur Gabriele del Grande.
Der Film wurde unter anderem 2014 mit einem Spezialpreis auf den Internationalen Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet. Das Filmteam ist nach wie vor auf der Suche nach einem Verleih in Deutschland. Der Film ist aus diesem Grund bisher nur in einigen, wenigen Städten gezeigt worden.
Lesen Sie das Interview mit dem Co-Regisseur Gabriele del Grande über den Film!
Im Gespräch begründet die syrisch-palästinensische Aktivistin und Darstellerin der Braut, Tasnim Fared, warum nicht nur Schlepper ins Gefängnis gehören, sondern auch PolitikerInnen. Hier das Interview.
Der Trailer zum Film!
Links:
Website des Films
Wir treten ein – Kampagne PRO AYSL
Adopt a Revolution organisiert die Filmtour in fünf deutsche Städte, um auf das Schicksal syrischer Flüchtlinge und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit durch die EU-Migrationspolitik hinzuweisen. Leider konnten wir noch nicht alle Kosten für die Tour, etwa Reisekosten und Filmrechte decken. Können Sie mit Ihrer Spende dazu beitragen?
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