Viele Frauen kennen mittlerweile das zivile Zentrum Sawaedna. Wer es nicht kennt, hört schnell davon, weil es oft ein Thema unter Frauen ist. Auch Hanadi hörte im Austausch mit Freundinnen von dem Angebot. “Ich habe mich für eine Näh- und Handarbeitsausbildung angemeldet, weil ich in einen Beruf erlernen wollte, den ich liebe”, so begründet Hanadi ihre Wahl.
„Sobald ich nach Hause kam, übte ich das Erlernte und wurde irgendwann auch selbst kreativ. Je mehr ich konnte und je besser ich wurde, umso größer wurde mein Selbstvertrauen. Das ist auch ein Grund, warum ich mich überhaupt getraut habe, mich danach selbstständig zu machen“, berichtet Hanadi. „Außerdem hat mir das Zentrum geholfen, viele verschiedene Frauen kennenzulernen und meine sozialen Beziehungen zu verbessern. Auch das ist wichtig, wenn man beruflich Fuß fassen will.“
Der Zusammenhalt ist groß
Zusammen mit drei weiteren Azubinen hat sie direkt nach Beendigung der Ausbildung eine kleine Werkstatt für Kunsthandwerk eröffnet. Hier stellen sie viele nützliche Produkte her, wie Tassen, Bettdekorationen oder Haarschmuck. Bei ihrer Arbeit recyceln sie insbesondere auch Material und Gegenstände, die ansonsten keinen Nutzen mehr hätten.
Zunächst verkauften die vier Frauen ihre Produkte auf dem Markt und versuchten sie an Läden zu verkaufen. Gerade erst gelang ihnen ein großer Coup: Sie haben nun einen Exklusivvertrag mit einem Geschäft, dass ihnen alle Produkte abnimmt, um diese dann weiterzuverkaufen.
„Unseren Erfolg haben wir unmittelbar dem Zentrum zu verdanken“, resümiert Hanadi. „Es geht nicht nur um die Ausbildung selbst. Es ist auch die Selbstverständlichkeit, mit der die Ausbilderinnen und Aktivistinnen davon überzeugt sind, dass Frauen mehr können als Haushalt und Kinder. Das hat sich auf mich übertragen und mir die Kraft gegeben, mein eigenes kleines Projekt zu entwickeln.“
Was eine Frau kann, können auch andere
Das wünscht Hanadi auch anderen Frauen. „Alle Frauen sollten in der Gesellschaft einer Arbeit nachgehen können. Deshalb rate ich allen bei Sawaedna eine Ausbildung zu machen. Egal wie klein es beginnt, mit Arbeit, Leidenschaft und Fleiß kann es sich entwickeln. Die Türen stehen hier allen offen, man muss nur hindurchgehen.“
Hanadi schaut nach wie vor gern Zentrum vorbei und tauscht sich mit den Trainerinnen und den Schülerinnen aus. Hier holt sie sich auch Infos und Tipps, um das Geschäft am Laufen zu halten. Denn aufgrund der hohen Preise ist es für sie und ihre Partnerinnen immer wieder schwierig die Rohstoffe und Materialien zu finanzieren. Daher kam auch die Idee mit dem Recyceln. „Das Zentrum ist für mich wie ein zweites Zuhause.“
Das zivile Zentrum Sawaedna möchte gerne allen Frauen helfen, einer existenzsichernden Arbeit nachgehen zu können. Für die eigene Existenzsicherung ist Sawaedna auf Spenden angewiesen. Helfen Sie ihnen zu helfen!