Am 23.09.2014 veröffentlichten die Lokalen Koordinationskomitees in Syrien (LCC) ein englischsprachiges Statement auf Facebook, in dem sie zu den Luftschlägen der USA und ihrer Partner auf IS-Stellungen in Syrien Position beziehen. Die LCCs mahnen an, dass die Bekämpfung des IS nur mit der Bekämpfung Assads einhergehen könne. In keinem Fall sollte Assad durch die Luftschläge auf IS in Syrien an Boden oder Legitimität gewinnen. Nur die Befreiung vom System Assad könne ein Ende des Konflikts in Syrien – und ein Ende des IS-Terrors – mit sich bringen.
Hier dokumentieren wir das Statement der LCC in deutscher Übersetzung.
Statement der Lokalen Koordinationskomitees (LCC) zu den US-geführten Luftschlägen auf ISIS-Stellungen in Syrien
Mit dem Beginn der US-geführten Luftschläge auf Stellungen der ISIS-Miliz in Syrien hat die Situation im Land eine neue Entwicklung genommen. Die Lokalen Koordinationskomitees (LCC) bekräftigen mit diesem Statement, dass sie weiterhin in der Person Assad und seinem Regime den Grund des Konfliktes in Syrien sehen. Extremismus und Terrorismus sind das Ergebnis der staatlich begangenen Verbrechen am syrischen Volk.
Die Lokalen Koordinationskomitees betonen zudem:
1 – Das Regime von Bashar al-Assad ist einzig und allein für die Verletzung der staatlichen syrischen Souveränität verantwortlich; es war schließlich das Regime, das konfessionelle Milizen aus dem Iran, Irak und Libanon nach Syrien brachte, um Unterstützung in seinem brutalen Kampf zu erhalten.
2 – Das Regime Assad und die Milizen des IS gleichen sich in ihren brutalen Verbrechen gegen das syrische Volk, die auf das Leben und die Würde der SyrerInnen zielen.
3 – Es ist für die US-geführte Koalition unerlässlich, sich mit den politischen wie militärischen Kräften der Syrischen Revolution zu koordinieren, damit jene einst von IS eroberte Gebiete zurückgewinnen und halten können. Ebenso müssen diese lokalen Kräfte in ihrem anhaltenden Kampf gegen das Assad-Regime unterstützt werden, sodass Assad gestürzt werden kann.
4 – Es muss sichergestellt werden, dass das syrische Regime in keiner Weise politisch oder militärisch durch die Luftschläge gegen IS gestärkt wird.
5 – Zudem muss intensiv darauf geachtet werden, dass das Leben der ZivilistInnen in den von Luftschlägen betroffenen Gebieten geschützt wird. Das gleiche gilt für ihre Besitztümer.
6 – Die Vereinten Nationen (UN) müssen ihre Verantwortung gegenüber den ZivilistInnen wahrnehmen, indem sie sich unverzüglich deren elementaren humanitären Nöten annehmen.
7 – Die Befreiung der SyrerInnen von IS muss einhergehen mit der Befreiung vom tyrannischen Regime Assad, das unverändert brutal gegen die SyrerInnen vorgeht.
Die Lokalen Koordinationskomitees
23.09.2014
Seit Ende 2011 arbeitet Adopt a Revolution mit PartnerInnen der syrischen Zivilgesellschaft zusammen, darunter auch AktivistInnen der LCC. Vielerorts durch das syrische Regime oder IS bedroht, halten sie an ihrem Engagement für die syrische Zivilgesellschaft fest. Unterstützen Sie die AktivistInnen in Syrien mit einer Spende, damit die Arbeit vor Ort weitergehen kann.