In den vergangenen Tagen hat die Türkei trotz der drohenden Ausbreitung der COVID-19-Pandemie mehrmals die Wasserversorgung in der vorwiegend kurdisch geprägten Region Hassaka unterbrochen und damit 460.000 Zivilist*innen von sauberem Trinkwasser abgeschnitten. Das berichten UNICEF sowie andere internationale und regionale Organisationen.
Seit der türkischen Offensive „Operation Frühlingsschild“ vom September letzten Jahres steht die Wasserstation Allouk unter der Kontrolle von der Türkei finanzierter islamistischer Söldnergruppen. Diese setzen den Entzug von sauberem Trinkwasser nun als Kriegswaffe ein. Betroffen sind davon unter anderem die Städte Hassaka und Tell Tamer/Girê Xurma sowie große Flüchtlingslager wie das Al-Hol-Camp. Für diesen Bruch des humanitäre Menschenrechts trägt die Türkei die politische Verantwortung.
Wasserversorgung unter internationale Kontrolle stellen!
In einem gemeinsame Statement rufen nun 49 Organisationen – darunter unsere Partner*innen von PÊL Civil Waves – die Vereinten Nationen, die WHO, UNICEF und UNOCHA auf Druck auf die Türkei auszuüben, damit diese die Wasserversorgung wieder gewährleistet. Die Organisationen fordern, dass die Allouk-Wasserstation unter neutrale, internationale Kontrolle gestellt wird.
Der Zivilbevölkerung sauberes Trinkwasser vorzuenthalten ist eine massive Verletzung internationalen Rechts. Die Unterbrechung der Wasserversorgung verhindert nicht zuletzt auch Hygienemaßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie. Die medizinische Infrastruktur in Nordostsyrien ist schwach und kann einem Ausbruch des Virus praktisch nichts entgegensetzen. Ohne ausreichendes Trinkwasser ist es der Zivilbevölkerung nicht einmal möglich, sich zumindest die Hände zu waschen, um Infektionen vorzubeugen.
Adopt-Partner*innen organisieren Corona-Hilfe
Aktuell versuchen mehrere Partnerprojekte von Adopt a Revolution durch Aufklärungsarbeit und Hygienemaßnahmen einen Ausbruch der COVID-19-Pandemie in Nordsyrien zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Angesichts der desaströsen Versorgungslage ist zu befürchten, dass die Pandemie in den Flüchtlingslagern Nordsyriens extrem viele Todesopfer fordert.
Um die Präventionsmaßnahmen unserer Partnerprojekte in Idlib und in Nordostsyrien finanziell unterstützen zu können, sind wir dringend auf Spenden angewiesen:
Mehr Informationen zur Corona-Hilfe unserer Partner-Projekte