Mehr als 9.000 Menschen sind seit März 2011 in Syrien ums Leben gekommen, die meisten davon sind Zivilisten, zeigen Zahlen der Vereinten Nationen. Mehrere zehntausend Menschen mussten ihre Heimat verlassen und eine Million Syrer sind zur Zeit auf humanitäre Unterstützung angewiesen – ohne sie auch tatsächlich zu bekommen.
UN-Sonderberichterstatter für die Syrien-Krise Kofi Annan stellte am 7. Mai einen Zwischenbericht seines Sechs-Punkte-Friedensplans vor. Viel mehr als die oben genannten Zahlen kam dabei allerdings nicht an die Öffentlichkeit. „Das Gewaltniveau und der andauernde Machtmissbrauch sind nicht akzeptabel“, sagte er gegenüber der Presse. Die Regierungstruppen hätten zwar zahlenmäßig leicht abgenommen, seien aber immer noch präsent. Die Gewalt gehe einerseits von den Regierungskräften aus, andererseits sei sie gegen diese gerichtet. Annan verurteilte auch eine Serie von Bombardements, „die für Unsicherheit unter der Zivilbevölkerung sorgen“.
Annan zeigte sich überzeugt, dass die Präsenz der UN-Mitarbeiter im Rahmen der Beobachtermission UNSMIS „in einigen Situationen einen beruhigenden Effekt“ habe. „Ich glaube, dass die UN-Beobachtermission zur Zeit die einzige Chance ist, das Land zu stabilisieren.“ Ohne die UN-Mitarbeiter im Land drohe Syrien, in einen Bürgerkrieg zu gleiten, sagte er. Der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga ging in seinem Statement nicht auf die Sorgen einiger Lokaler Koordinierungskomitees ein, dass das Treffen von UN-Beobachtern mit Mitgliedern der Komitees diese in Lebensgefahr gebracht habe.
Annan plant einen Besuch in Syrien, allerdings steht noch nicht fest, wann dieser stattfinden soll.