Ein Büchlein für demokratischen Wandel

Gerade einmal 93 Seiten hat das Büchlein von Gene Sharp, einem emeritierten Professor aus Boston, das den programmatischen Titel „Von der Diktatur zur Demokratie“ trägt. Übersetzt in 28 Sprachen, wie tagesschau.de berichtet, macht die Schrift des amerikanischen Politikwissenschaftlers gerade auch in der arabischen Welt die Runde: Vom Tahrir-Platz in Kairo bis auf die Website der […]

Gerade einmal 93 Seiten hat das Büchlein von Gene Sharp, einem emeritierten Professor aus Boston, das den programmatischen Titel „Von der Diktatur zur Demokratie“ trägt. Übersetzt in 28 Sprachen, wie tagesschau.de berichtet, macht die Schrift des amerikanischen Politikwissenschaftlers gerade auch in der arabischen Welt die Runde: Vom Tahrir-Platz in Kairo bis auf die Website der Muslimbruderschaft. Und auch Al-Jazeera widmet sich aktuell dem Autor und seinem Werk.

Das Besondere an dem gemeinfreien Werk, das jede/r frei drucken, weiterverbreiten und übersetzen darf ist, dass es allein auf gewaltfreien Widerstand setzt: Mit knapp 200 Vorschlägen, wie einem diktatorischen Regime die Unterstützung entzogen werden kann, setzt Gene Sharp darauf, dass ein Staat nur funktionieren kann, wenn er Gehorsam von seinen Bewohner/innen erwarten kann.

Für den gewaltfreien Umsturz sind nach Sharp vor allem eine gute Planung und Vernetzung notwendig. Gerade das ist es auch, was Aktivist/innen in Syrien gerade versuchen: Mehr Vernetzung mit anderen Gruppen und Netzwerken, mehr Kontakte auch ins Ausland, mehr internationale Solidarität – um mit dem gewaltfreien Widerstand gegen das Regime von Bashar al-Assad nicht allein dazustehen.

Und letztlich auch, damit nach inzwischen über 4.000 von der UN bestätigten Gewaltopfern nicht bewahrheitet wird, was viele Medien inzwischen im syrischen Frühling sehen: ein Bürgerkrieg in Syrien.