Initiative „Recht auf Willkommen“

„Flüchtende aufnehmen und Fluchtursachen beseitigen“ – dafür setzt sich die Initiative Recht auf Willkommen ein. Über 4 Millionen Menschen engagieren sich in der Unterstützung von Geflüchteten und setzen sich damit aktiv für eine solidarische Willkommenskultur ein. Diese Bewegung soll nicht an Boden verlieren, sondern bestärkt werden! Die HelferInnen finden hier eine Plattform, auf der sie sich vernetzen können. […]

„Flüchtende aufnehmen und Fluchtursachen beseitigen“ – dafür setzt sich die Initiative Recht auf Willkommen ein. Über 4 Millionen Menschen engagieren sich in der Unterstützung von Geflüchteten und setzen sich damit aktiv für eine solidarische Willkommenskultur ein. Diese Bewegung soll nicht an Boden verlieren, sondern bestärkt werden! Die HelferInnen finden hier eine Plattform, auf der sie sich vernetzen können. Die Initiative fordert eine klare Positionierung angesichts der rechtspopulistischen bis rechtsradikalen Mobilisierung, aber auch der Ablehnung von Geflüchteten in der Mitte der Gesellschaft. Lesen Sie hier den Aufruf!

„Für eine zivilgesellschaftliche Plattform wider Abschottung und Fremdenfeindlichkeit: Flüchtlinge, die an europäischen Bahnhöfen stranden; eilig hochgezogene Stacheldrahtzäune an den Grenzen; extreme soziale Ungleichheit und steigende Gewalt – was hierzulande wie ein Ausnahmezustand erscheint, ist für einen Großteil der Weltbevölkerung längst bittere Normalität. Neu ist, dass Terror und andere Schrecken, denen Menschen im Süden zu entkommen versuchen, mehr und mehr auch mitten in Europa spürbar werden. Wir bekommen eine Ahnung davon, wie sehr die Welt bereits aus den Fugen geraten ist.

Die voranschreitende Zerstörung von Lebensbedingungen, der Hass und die Gewalt fallen nicht vom Himmel. Sie sind das Ergebnis einer globalen Politik, die bewusst ökonomische Interessen über die Interessen der Menschen stellt. Die dabei in Kauf genommene Ausgrenzung von großen Teilen der Weltbevölkerung zwingt Menschen zur Flucht und heizt die Gewalt an. Sowohl zwischen als auch innerhalb der Länder hat die soziale Ungleichheit dramatisch zugenommen – als Folge eines ungebremsten Freihandels zu Lasten der Armen, einer die Umwelt zerstörenden Wirtschaftspolitik, durch Rüstungsexporte in Krisengebiete und an diktatorische Regime.

Krisen erzeugen Angst; Angst, die sich rechtspopulistische Bewegungen wie Pegida und die AfD zunutze machen. Mit ihrer dumpfen Hetze gegen Flüchtlinge, Medien und gegen ein offenes Europa bedienen sie die Sehnsucht nach nationalen Lösungen, die angeblich Ordnung und Stabilität garantieren könnten.

Doch in Krisen zeigt sich auch Solidarität: Getragen von Mitgefühl und Hilfsbereitschaft ist es Millionen von engagierten Bürgerinnen und Bürgern gelungen, ein authentisches Zeichen gegen Rassismus und Gewalt zu setzen.

Globalisierung darf keine Einbahnstraße sein. Globalisierung und Migration sind zwei Seiten einer Medaille. Wir sollten uns der Herausforderung stellen, dafür zu sorgen, dass aus der Begegnung mit fremden Kulturen auch die Chance auf die Herausbildung neuer weltgesellschaftlicher Verhältnisse erwächst. Dazu bedarf es der Vision einer anderen Gesellschaft, die allen Menschen an allen Orten der Welt Zugang zu adäquaten Lebensbedingungen sichert. Notwendig sind Alternativen zur herrschenden profit- und wachstumsorientierten Ökonomie ebenso wie die Sicherung öffentlicher Daseinsvorsorge hier und über alle Grenzen hinweg. Nur so wird dem doppelten Recht, dem Recht zu bleiben und dem Recht zu gehen,  zum Durchbruch verholfen. Nur dort, wo ein würdevolles Leben möglich ist, wo niemand mehr aufgrund von Krieg und sozialer Entwurzelung zur Flucht gezwungen wird, ist auch das Recht auf Freizügigkeit vollkommen.

Wir setzen uns für eine starke Willkommenskultur ein und lehnen Lösungen ab, die auf nationale Ausgrenzung und eine gewalttätige Abschottung an den Grenzen Europas setzen.

Wir unterstützen das Recht von Menschen zu gehen – ohne Unterscheidung, ob sie vor Krieg, Umweltzerstörung oder Armut fliehen.

Wir fordern eine Stärkung des Asylrechts und seine Ergänzung durch ein Migrationsrecht, das sich an den Menschenrechten und nicht am wirtschaftlichen Nutzen orientiert.

Wir drängen auf eine Abkehr von der herrschenden Zerstörungsdynamik und engagieren uns für ein solidarisches Europa.

Wir sind viele.“

Der Aufruf wurde zum internationalen Tag der Migration (am 18.12.15) von Attac, Medico International, dem Institut Solidarische Moderne und Publik-Forum veröffentlicht. Adopt a Revolution unterstützt diesen Aufruf – insbesondere die Bekämpfung von Fluchtursachen – aber auch die Vernetzung syrischer Flüchtlinge hierzulande und die deutliche Positionierung gegen rechtspopulistische Tendenzen. Unterstützen auch Sie den Aufruf mit Ihrer Unterschrift!

Eine der zentralen Fluchtursachen ist noch immer der tägliche Einsatz tödlicher Fassbomben in Syrien. Zivile AktivistInnen der Initiative Planet Syria haben hierzu ebenfalls einen Aufruf gestartet – gegen Fassbomben und für den Beginn echter Friedensverhandlungen. Helfen Sie mit und unterstützen Sie die syrische Zivilgesellschaft hier mit Ihrer Unterschrift!

Syrischen Friedensappell unterzeichnen!

Herzlichen Dank!