Der Syrienkonflikt – eine der verheerendsten Tragödien unserer Zeit. Die Vereinten Nationen sprechen von der schlimmsten humanitären Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Rund eine Million Menschen leben unter Belagerung, vielerorts haben Islamisten Terrorregime errichtet, mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist auf der Flucht. Zudem verdeutlichen das Assad-Regime und seine Verbündeten täglich mit dem Beschuss ziviler Gebiete durch Fass- und Streubomben, sowie durch Folter in den Gefängnissen, was sie von internationalem Recht halten.
Zugleich findet ein politisches Desaster statt, denn die internationale Gemeinschaft lässt jedes ernsthafte Engagement für eine politische Lösung des Konflikts vermissen.
Schockmeldungen, die längst nicht mehr schockieren, sind das, was heute noch wie ein fernes Echo aus Syrien in unsere Nachrichtenwelt dringt. Dass erst die gewaltsame Antwort der Diktatur auf eine zivile Protestbewegung zu dieser Situation geführt hat, wird oft vergessen.
Umso bewundernswerter ist es, das so viele AktivistInnen sich weiterhin vor Ort für ihre Revolution und für eine bessere Zukunft engagieren. Allen Gefahren zum Trotz.
In nahezu jeder syrischen Stadt gründeten sich mit dem Beginn der Aufstände gegen das Assad-Regime 2011 lokale Bürgerkomitees, die unbewaffnete Demonstrationen und Proteste gegen das Regime koordinierten. Aus ihnen heraus ist in den letzten Jahren, aller Verfolgung und brutalen Unterdrückung zum Trotz, eine große Vielfalt an Projekten und kleinen Organisationen entstanden, die den zivilen Widerstand gegen Assad-Diktatur und religiösen Fanatismus fortführen – und damit den Kern der syrischen Revolution aufrechterhalten.
Es müsse darum gehen, Kapazitäten zu schaffen, um den Menschen in Syrien die Fortführung ihres Widerstands zu ermöglichen, sagte auch die die syrische Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Samar Yazbek kürzlich in einem Interview. „Auf diese Weise werden wir uns nach dem Ende des Krieges nicht in einem vollständigen Vakuum befinden. Wenn wir diese Menschen weiterhin unterstützen, werden sie in der Lage sein, die Gesellschaft zu führen und den ersehnten Wandel zu bringen.“
Diesen Ansatz verfolgt Adopt a Revolution seit nunmehr fast fünf Jahren: Zivile Selbstorganisation stärken an der Basis der syrischen Zivilgesellschaft. Damit bekommen die SyrerInnen die Möglichkeit, ihre Vorstellungen von einer Gesellschaft jenseits der Assad-Diktatur einzufordern – und teilweise schon jetzt umzusetzen. Adopt a Revolution stärkt zivilgesellschaftliche Projekte, die nicht nur die Diktatur, sondern die Fehler aller bewaffneten Gruppen kritisieren und für die Werte der syrischen Revolution eintreten: Freiheit, Demokratie, Menschen- und Minderheitenrechte.
Im Schnitt hat Adopt a Revolution im letzten Jahr täglich 855,51 Euro in 28 unterstützte Projekte investiert, darunter acht Zivile Zentren und sechs alternative Schulen. Dazu kommen 1.292 Stunden Kommunikation mit AktivistInnen vor Ort, 107.500 verteilte Zeitungen, 104 Presseveröffentlichungen, eine aufsehenerregende Umfrage und rund 3.500 ZuschauerInnen bei unseren Filmvorführungen.
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Wir danken allen UnterstützerInnen!