Zwei, eins, sieben und eine Null neben einem Eurozeichen in blauer Tinte, gekritzelt auf ein Stück Papier. Den Scheck überreicht der Sachbearbeiter der Ausländerbehörde Tamer Saleh*. Im Betreff-Feld steht, fast unleserlich: „Passgebühren für syrische Nationalpässe“.
Als Tamer später in der Woche frierend in der Schlange vor der syrischen Botschaft den Geldumschlag in der Hand hält, zählt er die Scheine. Zweitausendeinhundertsiebzig Euro in roten, grünen und gelben Scheinen. Über ihm thront das in den vom syrischen Regime kontrollierten Gebieten allgegenwärtige Bild von Baschar Al-Assad – dem Mann, wegen dem Tamer vor Jahren mit seiner Familie aus Syrien fliehen musste. Als er dem Beamten hinter der Glasscheibe das Geld der deutschen Behörde überreicht, sträubt sich alles in ihm. Zweitausendeinhundertsiebzig Euro an einen Kriegsverbrecher.
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