Der Einsatz von Chemiewaffen in Syrien ist eine Zäsur, das schrecklichste Ereignis in dem Land seit Beginn des Aufstands. Transportiert wurden die Bilder des Todes von BürgerjournalistInnen unseres Partners in Erbin und anderen lokalen Komitees. Sie sammeln Nachrichten aus dem ganzen Land und leiten sie weiter. Um angesichts der internationalen Zuspitzung weiter genau hinschauen zu können, brauchen Sie Unterstützung.
Vor knapp zwei Wochen erreichten uns Nachrichten aus Syrien, die das Schlimmste ahnen ließen: Leichen mit Schaum vor dem Mund, im Schlaf erstickte Kinder und Räume voller Verletzter mit inneren Krämpfen. Aus der Vermutung ist inzwischen Gewissheit geworden: In den Vorstädten von Damaskus wurde mit Chemiewaffen ein schreckliches Verbrechen verübt, das eine Zäsur im Syrien-Konflikt darstellt.
Dass uns die Bilder dieser schrecklichen Ereignisse überhaupt erreichen konnten, haben wir den MedienaktivistInnen der lokalen Komitees zu verdanken. Mitglieder unseres Partners, des lokalen Komitees in Erbin, gehörten zu den ersten, die zum Ort der Chemiewaffen-Angriffe in unmittelbarer Nähe eilten. Sie bargen Leichen, versorgten Verwundete und dokumentierten das Grauen. Filme und Bilder, die sie mit ihren Kameras und Internet-Handys machten, wurden inzwischen weltweit in Nachrichtensendungen eingespielt und in Zeitungen abgedruckt – von den Tagesthemen bis zur New York Times.
/Seit einem dreiviertel Jahr arbeitet Adopt a Revolution mit den AktivistInnen in Erbin eng zusammen, vor Monaten konnte so ein teures Gerät für Satelliten-Internet finanziert und Kameras und Laptops anschafft werden. Seit Ende 2011 konnten wir für 44 solcher Bürgerkomitees finanzielle Unterstützung leisten. Das alles ist die Grundlage dafür, dass die Menschen direkt vor Ort kommunizieren können – egal ob untereinander oder eben mit der Syrien-Sondersendung der ARD.
Angesichts der internationalen Zuspitzung um Syrien ist es extrem wichtig, weiter genau hinzuschauen. Kommt es zum Militärschlag gegen das Land, darf es nicht sein, dass nur selbsternannte Nahost-Experten die Ereignisse kommentieren, die Menschen vor Ort aber nicht gehört werden. Die Komitees werden direkt über Ereignisse und Eindrücke von vor Ort berichten. Und dafür brauchen sie weiterhin Unterstützung.
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