Hama wird seit über einem Jahr streng von der Assad-Armee und den Sicherheitskräften kontrolliert. In der Region Hama gibt es mehr als 200 militärische Checkpoints und Barrikaden. Permanent werden BürgerInnen angehalten, kontrolliert und häufig auch durchsucht. Außerdem sind auf allen hohen und Gebäuden in der Stadt Scharfschützen positioniert.
Alle AktivistInnen werden gesucht. Telefon und Internet sowie Strom werden häufig für mehrere Stunden – und manchmal für Tage – unterbrochen. Das erschwert die Arbeit der AktivistInnen sehr – am meisten leiden darunter aber die betroffenen Familien, weil es für uns unter diesen Umständen sehr schwierig ist, humanitäre Hilfe zu leisten.
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Video: Sichehreitskräfte in den Straßen von Hama.
Die Mehrheit der aktiven Gruppen in Hama – darunter auch unsere Komitees – koordinieren ihre Arbeit miteinander. Dafür haben wir einen Vorstand, bestehend aus momentan 10 AktivistInnen, einberufen. In erster Linie übernimmt der Vorstand die Koordination der Arbeit der AktivistInnen in den Bereichen Medienarbeit, humanitäre Hilfe und Verletztenversorgung. Was die Organisation von Demos und anderen Protestaktionen betrifft, so bleibt diese den lokalen Komitees vorbehalten. Sie können die Lage vor Ort besser einschätzen und müssen sehr oft spontan entscheiden, ob eine Demo stattfinden kann oder nicht.
Zu den Vorstandsmitgliedern kommen mehr als 70 AktivistInnen, die sich in mehrere Gruppen bzw. Büros aufgeteilt haben. In den verschiedenen Gruppen engagieren sich z. B. ÄrztInnen, KrankenpflegerInnen und StudentInnen. Im letzten Monat haben wir zwei unserer Freunde verloren. Sie wurden bei den Angriffen der Regimetruppen auf die Stadt erschossen. Drei AktivistInnen sind momentan in Haft und der Rest arbeitet entweder im Untergrund oder unter einem Pseudonym. Viele suchen sich irgendwann einen sicheren Zufluchtsort.
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Video: Fliegende Demo in Hama.
Das Büro für humanitäre Hilfe und Verletztenversorgung betreut derzeit in fünf Stadtteilen von Hama etwa 400 Familien, deren Ernährer getötet, verhaftet oder verletzt wurden. Momentan beherbergt Hama außerdem tausende Flüchtlingsfamilien aus Homs, Talbiseh, Idlib und Damaskus. Während des Ramadan konnten die AktivistInnen mehr als 40 000 € für diese Familien sammeln! Mehr als ein Dutzend ÄrztInnen aus unseren Teams arbeiten weiterhin ehrenamtlich in den vielen provisorischen Krankenhäusern innerhalb und außerhalb von Hama. Darüber hinaus hat das Büro drei Feldlazarette und mehr als 500 chirurgische Ersthilfeausrüstungen organisieren können.
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Video: Die Assad-Armee reißt Läden von BürgerInnen Hamas ein.
Einig Aktivisten aus dem Medienbüro sind mittlerweile bei den arabischen Fernsehsendern sehr bekannt, weil sie regelmäßig interviewt werden. Das Büro erstellt tägliche Zusammenfassungen der aktuellen Geschehnisse in der Stadt und im Umland. Fast alle Demos und Aktionen werden aufgenommen und auf Facebook und Youtube gestellt. Kürzlich hat das Medienbüro eine neue Facebook-Seite erstellt: Lens Young Hamwi. Auf dieser Seite hat man Zugriff auf die aktuellsten Bilder aus der Stadt. Eine Gruppe von AktivistInnen fotografiert täglich auf den Straßen von Hama und lädt die Fotos auf die Seite. Sie dokumentieren die Zerstörung in der Stadt und das Leid der Bevölkerung, zeigen aber auch schöne Motive!
Eines unserer mittelfristigen Ziele ist es, unsere Berichtserstattung sowohl quantitativ als auch qualitativ besser zu gestalten. Dafür brauchen wir vor allem Satelliten-Internet! Damit wären wir vom lokalen Anbieter unabhängig und damit auch vor der Kontrolle durch das Regimes sicher. Satellitengestütztes Internet ist allerdings sehr teuer und der Anschluss müsste außerhalb Syriens organisiert werden.
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Video: Verhaftung in Hama.
Unter unseren Unterstützern ist die Initiative Adopt a Revolution die einzige aus Europa. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Adopt a Revolution und den SpenderInnen dafür! Revolutionäre Grüße aus Hama
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