Bildung in Zeiten des Krieges – Ein Bericht über UKSS

Entlang der türkischen Grenze im Norden Syriens erstreckt sich das kurdische Gebiet. Zwar sind vor allem Kurden hier ansäßig, aber auch viele andere religiöse und ethnische Gruppen bestreiten ihr Leben in dem Landstrich. Dieser Teil Syriens verwaltet sich zur Zeit relativ gut selbst und kann im Gegensatz zu anderen Bereichen fast als stabil bezeichnet werden. […]

Entlang der türkischen Grenze im Norden Syriens erstreckt sich das kurdische Gebiet. Zwar sind vor allem Kurden hier ansäßig, aber auch viele andere religiöse und ethnische Gruppen bestreiten ihr Leben in dem Landstrich. Dieser Teil Syriens verwaltet sich zur Zeit relativ gut selbst und kann im Gegensatz zu anderen Bereichen fast als stabil bezeichnet werden. Aber dennoch herrscht Mangel an allem. Das macht das Leben mühsam und entbehrlich. Die Grenzen hin zum Irak und zur Türkei sind geschlossen, ins Landesinnere sind die Grenzen belagert von den Regimetruppen und radikalreligiöser Gruppen. Hilfslieferungen werden nicht hineingelassen, Handelsbeziehungen sind auf Eis gelegt. Noch kann die Bevölkerung ernährt werden. Doch wenn nicht bald Dünger und Maschinenersatzteile geliefert werden, wird sich die Situation verschlimmern.

Qamishlo, Amuda, Tirbespi und Kobani sind die kurdischen Namen der vier Städte, die auf arabisch Al Qamishli, Amuda, Al-Malikiyah und Ayn al Arab heißen. In diesen Städten sind die Studierenden der Vereinigung Union of kurdish Students in Syria (UKSS) tätig. Das Netzwerk der Studenten versucht sich mit Studierenden aus ganz Syrien zu verbünden, um gemeinsam gegen die Bedrohungen anzugehen. Gerade zu Beginn der Proteste haben die Studierenden friedliche Demonstrationen organisiert und auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam gemacht und Freiheit und Demokratie und Gleichheit gefordert.

Nach der Zuspitzung der Situation und der militärischen Eskalation, wird auch die humanitäre Krise immer kritischer. Um die Strukturen des zivilen Lebens aufrecht zu erhalten, haben es sich die Studierenden des kurdischen Gebiets zur Aufgabe gemacht, weiterhin Bildung zu fördern und anzubieten.

Mit instrumentalen Einlagen und Gesang wurde258ee2700b8562b5d51ebf2117179b3d_XL das einjährige Bestehen der provisorischen Universitäten in Qamishlo, Amuda, Tirbespi und Kobani gefeiert. In Amuda werden vor allem Türkisch- und Englischkurse angeboten, um die Chancen, ein reguläres Studium in der Türkei oder in einem weiter entfernten Land fortsetzen zu können, zu erhöhen.

Da die kurdischen Gebiete ebenso heimgesucht sind von Hunger und Armut, Zerstörung und Mangel an Medikamenten, werden auch verschiedene humanitäre Hilfsaktionen ins Leben gerufen.
In Kobani zum Beispiel wurde die Aktion „White Hands: From Syria to Syria“ etabliert. In diesem Rahmen werden besonders hilfsbedürftige Familien mit einem Hilfspacket mit dem Nötigsten ausgestattet. Und an die Grundschüler werden Schulmaterialien zum Lernen ausgeteilt.
In Qamishlo wurde darüber hinaus mit der Aktion „The smile of our children is our happiness“ psychologische Hilfe für Kinder angeboten.
Unterstützen Sie die Studierenden in Syrien bei ihrer Arbeit!

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Neben den Aktivitäten in Syrien ist eine Kooperation zwischen der UKSS und Leipzig entstanden. Syrische Studierende, die mittlerweile in Leipzig wohnen, haben eine Ausstellung mit Bildern zum Thema Krieg von Kindern und Jugendlichen aus den kurdischen Gebieten organisiert. Die Ausstellung wurde im Neuen Rathaus Leipzig und im Institut für psychosoziale Gesundheit gezeigt. Begleitet wurde die Ausstellung mit Vorträgen und Diskussionen von Studierenden für Studierende aus Deutschland zu den Themen: Syrien vor der Revolution, wie sich die Lage entwickelt hat, die aktuelle Lage und wie sähe möglicher Frieden in Syrien aus.