Die Diskussion über die Massaker von Hula setzt sich fort. So äußert Rainer Hermann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Mittwoch Zweifel darüber, ob sie von den „Geistern“ der Shabiha, den Milizen des Assad-Regimes, verübt wurden. Eine Reaktion auf die Diskussion über die Urheberschaft der in den vergangenen Wochen bekannt gewordenen Massaker und den Beitrag der FAZ findet sich im Hausblog der Hilfsorganisation Medico international.
Weiterhin äußert sich das Feuilleton der FAZ besorgt über den Erhalt der einzigartigen antiken Kunstschätze Syriens, die durch die anhaltenden Kampfhandlungen von der Zerstörung bedroht seien: „In Syrien sterben auch die Wurzeln der europäischen Kultur – rücksichtslos werden antike, byzantinische und mittelalterliche Stätten beschossen, Museen geplündert und Kunstwerke verhökert.“
Was die Shabiha charakterisiert und welche besondere Aufgabe der Todesschwadrone in Syrien zum Machterhalt Assads zugedacht sei analysiert Gabriela Keller in der tageszeitung. „Es ist, als hätte man sie einer Gehirnwäsche unterzogen. Sie halten Baschar al-Assad für eine Art Gott auf Erden“, zitiert sie einen Deserteur.
Unterdessen werden weitere Gräueltaten bekannt, die der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge vom Assad-Regime begangen worden seien.
Wie wichtig die Vermeidung einer militärischen Intervention sei betont die syrische Künstlerin und Aktivistin Fadwa Suleiman gegenüber tagesschau.de. Die inzwischen ins georgische Exil in Tiflis geflüchtete Regimegegnerin, die wie der Assad-Clan der alawitischen Minderheit angehört, „widerspricht der gängigen Meinung, dass alle Alawiten zu den Herrschenden in Syrien zählen.“ Sie berichtet von Alawiten, die in Opposition zum Regime stünden ebenso wie von Sunniten, die Assad unterstützt hätten und warnt vor einer Spaltung der SyrerInnen entlang konfessioneller Linien, die das Regime herbeizuführen versuche. Zum gleichen Thema hat Adopt a Revolution in der Freitagsausgabe der Tageszeitung taz (15.6.) einen Gastkommentar veröffenlticht.
Für die BBC analysiert Konstantin von Eggert, politischer Kommentator für Kommersant FM radio, Why Russia is standing by Syria’s Assad.
Wir stellen wöchentlich eine Presse- und Blogschau über Syrien zusammen. Dabei liegt unser Fokus auf der Rolle der AktivistInnen des Aufstands.