Zeitung XIII

“Auf einen Kaffee mit dem Diktator” ist die mittlerweile 13. Zeitung von Adopt a Revolution und nimmt die Normalisierung des Assad-Regimes ins Visier und gibt eine Antwort auf die Frage: Wie man angesichts der vielen schrecklichen Nachrichten nicht verzweifelt.

Jedes Jahr veröffentlichen wir eine Zeitung zu einem aktuellen Thema rund um Syrien. Dieses Mal machen wir einen Rundumblick und schauen, was ist dieses Jahr passiert und was bedeutet das für die Zukunft?


DIE WICHTIGSTEN INHALTE IM ÜBERBLICK:


Zivilgesellschaft in Syrien: Alles andere als passiv

Medien produzieren oft die gleichen Bilder aus Kriegs- und Krisengebieten. Wenn Zivilist*innen im Fokus der Berichterstattung stehen, sind sie in erster Linie Opfer und Leidtragende der Gewalt. Aber anders als die Berichterstattung glauben macht, sind sie nicht nur passiv.

Unsere Partner*innen in Syrien leisten jeden Tag Wertvolles. Sie zeigen beispielsweise jungen Menschen Alternativen zu Extremismus und Gewalt auf. Sie setzen verschiedene Konfessionen und Bevölkerungsgruppen an einen Tisch. Sie schaffen eine Kultur des Austausches und der Akzeptanz und beugen gesellschaftlichen Konflikten vor. Sie dokumentieren Kriegsverbrechen. Sie bieten Kindern und Frauen (Aus-) Bildung und damit eine Zukunftsperspektive. Sie setzen sich für die Rechte und die Gleichberechtigung von Frauen, Menschen mit Behinderung und anderen vulnerablen Personengruppen ein. Sie leisten Nothilfe und psychosozialen Support. Sie protestieren gegen das Assad-Regime und dschihadistische Milizen. Sie treiben die Demokratisierung der Gesellschaft voran und kämpfen gewaltfrei und solidarisch für eine bessere Zukunft. 

Adopt a Revolution unterstützt seit 2011 zivilgesellschaftliche Akteur*innen in Syrien, die sich für eine demokratische und pluralistische syrische Gesellschaft einsetzen. Sie fördern Gerechtigkeit und ein friedliches Leben in Freiheit und Würde Wir transportieren die Stimmen derjenigen, die für die Freiheit auf die Straße gegangen sind. Und wir stärken Initiativen, die mit ihrer Selbstorganisation Krieg, Unterdrückung und Verzweiflung etwas entgegenzusetzen haben.

Foto: Women Support & Empowerment Center Idlib

Sie machen den Unterschied: Change Makers

Souad Al-Aswad, Gründerin der Change Makers in einem Flüchtlingslager

Inmitten der Revolution gründete Souad Al-Aswad 2014 das Frauenzentrum „Change Makers“ in Kafranbel (Idlib). Seitdem engagieren sich die Aktivistinnen gegen Diskriminierung sowie Gewalt gegen Frauen und eröffnen diesen berufliche Perspektiven.

„Mit der Revolution sahen wir die Chance, Frauen einen Raum zu eröffnen, in dem sie sich emanzipieren können.“

Als bei einer militärischen Großoffensive 2019 die Stadt Kafranbel vom Regime eingenommen und Souad mit ihrem Team vertrieben wurde, baute sie das Zentrum kurzerhand weiter nördlich in Salqin wieder auf. In der Stadt mit mehr als 80.000 Einwohner*innen leben überwiegend Binnenvertriebene in prekären Verhältnissen. Deshalb leisten die Change Makers seit Jahren auch immer wieder Nothilfe in den Flüchtlingcamps und bringen Vertriebene mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt.

Auch nach den verheerenden Erdbeben im Februar und der militärischen Großoffensive des Assad-Regimes im Oktober 2023, die Zehntausende zur Flucht zwang, leistete das Team vom ersten Tag an lebenswichtige Nothilfe. Sie verteilen Lebensmittel, Hygieneprodukte, bieten Therapiesitzungen und psychosozialen Support oder kochen für Hunderte Menschen in den Camps.

„Im Krieg kann man nicht planen man muss jeden Tag so nehmen, wie er kommt. Das macht unsere Arbeit manchmal sehr schwierig, aber der tägliche Kampf lohnt sich, deshalb machen wir weiter!“

Souad Al-Aswad, Gründerin Change Makers

Damit unsere Partner*innen das können, brauchen sie dringend finanzielle Unterstützung! Deshalb bitten wir Sie: Helfen Sie jetzt!


VIELEN DANK!

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