Idlib
Die Region Idlib gehört zu den letzten Landesteilen außerhalb der Kontrolle des Assad-Regimes. Das Regime hat im Zuge seiner bisherigen Offensiven Tausende Kämpfer, aber auch Zehntausende ZivilistInnen und viele zivile AktivistInnen in die von islamistischen Milizen dominierte Region vertrieben. Die humanitäre Situation in Idlib ist schwierig bis katastrophal und kann sich jederzeit durch eine militärische Eskalation weiter verschärfen.
Die Bedeutung der Türkei-Wahlen für Syrer*innen
Wir haben Partner*innen von uns in verschiedenen Regionen im Nordosten und Nordwesten Syriens sowie in der Türkei gefragt, auf welches Ergebnis sie am Sonntag bei den Türkeiwahlen hoffen. Die Antworten sind höchst unterschiedlich, aber in einem Punkt sind sich alle einig.
„Wir sind die erste Anlaufstelle für Menschen mit Behinderungen“
In Syrien hatte laut Humanitarian Needs Assessment Programme (HNAP) bereits 2020 jede vierte Person über 12 Jahren eine körperliche Behinderung. Bei den Kindern zählte UNICEF 2018 allein 750.000 mit kriegsbedingter Behinderung. Eine Lobby haben sie nicht, stattdessen erleben sie Diskriminierung und Ausgrenzung. Unsere Partner*innen von Dhuai Alhumam wollen das ändern. Mit ihrem Dialogprojekt reden sie nicht nur über Inklusion und Gleichstellung, sondern bewirken diese auch – Stück für Stück.
Ramadan-Kitchen
In den Camps, die nach den Erdbeben auf freien Feldern notdürftig errichtet wurden, ist weder das Kochen noch das Lagern von Lebensmitteln möglich. Unsere Partnerinnen von Change Makers unterstützen vor Ort so gut es geht mit Nothilfe. Jetzt, im Fastenmonat Ramadan, kochen sie für Hunderte Menschen und verteilen das Essen an jene, die alles verloren haben.
Roter Teppich für den Diktator, statt Hilfe für die Bevölkerung
Besserwisser mag niemand und wir hätten mit unseren Warnungen gerne Unrecht behalten. Die Bilanz zwei Monate nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet spricht aber eine deutliche Sprache: Hilfe kommt in Nordsyrien immer noch nur unzureichend an und das Assad-Regime kehrt unverblümt auf den internationalen roten Teppich zurück.
Afrin: Ein Leben wie in Sklaverei
In der Nacht zu Newroz wurden mehrere Kurd*innen in Afrin von türkischen Milizen getötet. Im Interview erklärt Ferhad Ehmê von unserer Partnerorganisation PÊL den Hintergrund der Proteste und was die Menschen vor Ort jetzt fordern.
12. Jahrestag der syrischen Revolution: Internationale Rehabilitierung des Assad-Regimes muss ein Tabu bleiben!
Die Erdbeben-Katastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion nutzt der syrische Diktator Assad geschickt, um seine Rückkehr auf das internationale politische Parkett vorzubereiten. Angesichts des zwölften Jahrestages der Revolution warnt die deutsch-syrische Menschenrechtsorganisation Adopt a Revolution eindringlich vor einer schleichenden Normalisierung des Assad-Regimes. Stattdessen fordert sie ein konsequentes Handeln im Sinne der Opfer und Menschenrechte ein und nimmt die Bundesregierung in die Pflicht.
„Vor Angst springen Menschen von ihren Balkonen“
Jenderis ist eine der am stärksten betroffenen Städte in Nordsyrien. Das Yala Shabab Team hat am ersten Tag mit unserer Unterstützung mit der Nothilfe begonnen und betreibt diese bis heute autark und mit Weitsicht. Im Gespräch berichtet uns Yazin von Yala Shabab auch über die großen psychologischen Dimensionen der Erdbeben und regt telefonische Betreuung aus dem Ausland an.
Sie leisten, woran die Vereinten Nationen scheitern
Internationale Hilfe kommt bei den Menschen insbesondere in den oppositionellen Gebieten nur unzureichend oder gar nicht an. Es sind die Betroffenen selbst, darunter unsere Partner*innen vor Ort, welche die überlebenswichtige Nothilfe leisten, die ihnen von außen verwehrt bleibt. Eine kleine Bilder-Dokumentation.
Mehr als Nothilfe: „Wir geben Menschen ihre Würde zurück“
Seit Jahren leisten unsere Partnerinnen vom Frauenzentrum Idlib immer wieder Nothilfe für besonders vulnerable Menschen. Auch jetzt unterstützen sie insbesondere jene, die am wenigsten Schutz haben und am wenigsten Hilfe erreicht: Frauen und Kinder, Ältere, Menschen mit Behinderungen und Binnenvertriebene.
Syrische Erdbebenopfer: „Wir haben nichts mehr, aber auf Hilfe von der Türkei brauchen wir nicht zu hoffen“
In den von den Erdbeben betroffenen türkischen Gebieten leben sehr viele syrische Geflüchtete. Auch viele unserer ehemaligen Partner*innen befinden sich mittlerweile dort, beispielsweise in Gaziantep oder Antakya. Sie alle sind von den schweren Erdbeben unmittelbar betroffen. Unser langjähriger Partner Issa al-Mohammad von den Human Rights Guardians hat uns berichtet, wie die Situation für Syrer*innen vor Ort gerade ist.