Idlib
Die Region Idlib gehört zu den letzten Landesteilen außerhalb der Kontrolle des Assad-Regimes. Das Regime hat im Zuge seiner bisherigen Offensiven Tausende Kämpfer, aber auch Zehntausende ZivilistInnen und viele zivile AktivistInnen in die von islamistischen Milizen dominierte Region vertrieben. Die humanitäre Situation in Idlib ist schwierig bis katastrophal und kann sich jederzeit durch eine militärische Eskalation weiter verschärfen.
„Wir können sie nicht auch noch im Stich lassen!“
Was würden Sie tun, wenn Sie gezielt bombardiert werden? Sie ergreifen die Flucht. Millionen Menschen in den Flüchtlingscamps in Idlib können das nicht. Ihnen bleibt nur zu hoffen, dass sie den nächsten Angriff überleben werden. Unsere Partnerin Huda und ihr Team hätten eine Wahl: Sie könnten den Camps fernbleiben und ihre Arbeit dort – zumindest vorrübergehend – einstellen. Das kommt ihnen aber gar nicht in den Sinn. Hier erzählt Huda, warum sie die Arbeit fortführt und damit ein hohes Risiko eingeht.
Kurz erklärt: Das Asylsystem für Syrer*innen in der Türkei
Die Türkei schiebt syrische Schutzsuchende nach Syrien ab. Dabei dürfte das eigentlich nicht sein. Zwar genießen Syrer*innen hier keinen Schutz nach Genfer Flüchtlingskonvention, sondern nur einen „vorübergehenden Schutz“. Dieser verbietet allerdings ebenfalls Zwangsrückführungen. Wie passt das zusammen?
Neue Eskalationsstufe in Idlib: Flüchtlingscamps Ziel von Bombardement
Während deutsche „Influencer“ in Assads Syrien Urlaub machen, fröhlich Selfies vor zerstörten Hausfassaden posten und von einem sicheren Land schwadronieren, in dem „man“ gut leben kann, arbeitet das syrische Regime weiter an der kompletten Zerstörung der Region Idlib. Das erneute Ziel: Die Camps von Binnenvertriebenen.
Auf Corona folgt Cholera
In Syrien bahnt sich eine neue Epidemie an: Cholera ist auf dem Vormarsch und könnte sich jetzt rasend schnell zu einer Epidemie entwickeln. Besonders viele Fälle gibt es in Nordost-Syrien. Aber auch Idlib und die Assad-Gebiete sind bereits betroffen, angrenzende Länder wie der Libanon melden ebenfalls erste Fälle. Grund für den Ausbruch ist der mangelnde Zugang zu sauberem Wasser.
Femizide: Keine Frage der Ehre
Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 100 Frauen ermordet. Die Zahl der Femizide wertet das BKA erst seit 2015 aus – erst langsam gibt es hier ein Bewusstsein für den Straftatbestand. Aktuelle offizielle Zahlen zu Femiziden in Idlib oder Syrien gibt es nicht. Sicher ist aber: sie finden auch hier statt. Und die Täter haben kaum etwas zu befürchten.
“Was wir wirklich brauchen sind solidarische Netzwerke für Frauen”
Weitere Frauenzentren wie in Idlib? Braucht es nicht, meint unser Partner Mohammed vom zivilen Zentrum Atareb. Und das hat einen guten Grund.
Mit aller Macht gegen sexuellen Analphabetismus
Wie sich die Zukunft Syriens entwickeln wird, liegt auch in den Händen von Frauen und wie sie die Gesellschaft formen. Unsere Partnerinnen vom zivilen Zentrum Sawaedna bieten beispielsweise Kurse für Frauen und Teenager zu „reproduktiver Gesundheit” an. Wir haben mit ihnen darüber gesprochen, warum das wichtig ist.
In den Tod getrieben: Abtreibungen in Idlib
Ein Abtreibungsverbot verhindert keine einzige Abtreibung, hat aber massive Konsequenzen für das Leben von Frauen. Auf der ganzen Welt werden die Selbstbestimmungsrechte von ihnen beschnitten – so auch in Syrien. Wir haben mit vielen Frauen in Idlib gesprochen – über ungewollte Schwangerschaften, gesellschaftliche Tabus und illegale Abtreibungen in einer Region, die von Krieg und Existenznot geprägt ist.
Als Idlib fast unterging
Die Frage, ob der Grenzübergang Bab Al-Hawa für UN-Hilfslieferungen geöffnet bleibt, ist formal eine politische. De facto ist sie aber eine Existenzfrage für Millionen Menschen. Unsere Partner*innen vor Ort geben einen Einblick, wie sie die letzten Tage erlebt haben und wie sie die Entscheidung einordnen.
Menschenrechte sind nicht verhandelbar, Frau Baerbock!
Nutzen Sie unsere Vorlage und schicken Sie jetzt Ihre Forderungen an Außenministerin Annalena Baerbock, damit humanitäre Hilfe für Idlib auch langfristig sichergestellt und nicht länger Spielball russischer Machtpolitik ist!