Ost-Ghouta
Die Vorstadtregion von Damaskus entwickelte sich 2011 schnell zu einer Hochburg der Proteste gegen die Diktatur. Nachdem das Regime die anfangs friedlichen Demonstrationen mit Gewalt niederzuschlagen versuchte, bewaffneten sich Teile der Opposition, 2012 wurden die Sicherheitskräfte des Regimes aus Ost-Ghouta vertrieben. Im August 2013 wurde Ost-Ghouta zum Ziel eines Angriffes mit Saringas, dem über 1000 Menschen zum Opfer fielen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit trägt das Assad-Regime die Verantwortung für den Angriff. Ab 2013 hat das Assad-Regime die Region fünf Jahre lang vom regulären Warenverkehr abgeriegelt und fast sämtliche UN-Hilfslieferungen verhindert. Die Belagerung – ein Kriegsverbrechen – kostete immer wieder schwachen und kranken ZivilistInnen das Leben, während sich die Bewaffneten auf beiden Seiten der Front durch Schmuggel bereicherten. Von Kriegsverbrechen geprägt war auch die Einnahme der Region: Das Regime und seine russischen Verbündeten bombardierte die Region Anfang 2018 gnadenlos und setzte dabei auch Chlorgas ein, um Menschen aus den Luftschutzkellern zu treiben. Im Zuge der Eroberung wurden Tausende Menschen aus Ost-Ghouta nach Idlib vertrieben. Nach der Eroberung wird weiterhin von schweren Menschenrechtsverletzungen gegenüber Menschen aus der Region berichtet, unter anderem von willkürlichen Inhaftierungen und Verschwinden-Lassen.